Das intelligente Messsystem (manchmal auch „Smart Meter“ genannt) löst den bekannten analogen Ferraris-Stromzähler ab. Es besteht aus einem digitalen Stromzähler („moderne Messeinrichtung“) sowie einer Kommunikationseinheit (dem „Smart-Meter-Gateway“):
Der erste Bestandteil, die moderne Messeinrichtung (mME), ist ein digitaler Stromzähler. Im Gegensatz zum herkömmlichen „Ferraris-Zähler“ kann man mit einem digitalen Stromzähler nicht nur den aktuellen Zählerstand, sondern den tatsächlichen Stromverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit (zum Beispiel Tag, Woche, Monat, Jahr) präzise erkennen.
Das Smart-Meter-Gateway (SMGW) ist eine besonders gesicherte Schnittstelle für die Kommunikation zwischen den Stromverbrauchern und -erzeugern mit den Betreibern der Stromnetze und den Energielieferanten.
Auf einen Blick Intelligentes Messsystem („Smart Meter“) = moderne Messeinrichtung („digitaler Stromzähler“) + Smart-Meter-Gateway („Kommunikationseinheit“) |
Warum brauchen wir intelligente Messsysteme?
Mit dem Umbau unseres Energiesystems hin zu mehr erneuerbaren Energien steigen die Anforderungen an einen sicheren und effizienten Netzbetrieb. In Zukunft werden Stromerzeuger und -verbraucher über ein intelligentes Netz (Smart Grid) miteinander verknüpft und kommunizieren digital.
Dazu hat der Bundestag im August 2016 das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW) (PDF, 264 KB) beschlossen. Auf Grundlage dieses Gesetzes soll eine moderne Infrastruktur für die Energiewende geschaffen werden. Das betrifft jeden, denn es wird eine neue Technologie ausgerollt. Zentrale Komponente wird das intelligente Messsystem sein. Besonders wichtig dabei ist der Schutz der Daten. Die Energieversorgung und Ihre Daten müssen sicher sein. Der Gesetzgeber schreibt deshalb hohe Sicherheitsanforderungen vor, die das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überwacht.
Welche Vorteile haben Haushaltskundinnen und Haushaltskunden von intelligenten Messsystemen?
Intelligente Messsysteme sind ein Allround-Talent, um Energiekosten zu senken und Effizienz und Komfort zu steigern.
- Transparenz und Stromsparen
Mit intelligenten Messsystemen können Sie Ihren Stromverbrauch viel genauer und transparenter nachverfolgen als bisher. Aufgrund der neuen technischen Möglichkeiten können Sie auch historische Stromverbräuche, beispielsweise Tageswerte, erfassen und Ihr Verbrauchsverhalten und Ihre Stromrechnung leichter nachvollziehen. Und wer sein Verbrauchsverhalten besser kennt, dem fällt auch das Stromsparen leichter. - Genauere und bequemere Abrechnung
Die Verbrauchsdaten werden automatisch an den Messstellenbetreiber übermittelt. Auch muss künftig kein Ablesedienst mehr in Ihr Haus oder in die Wohnung kommen. Das spart Mühe, Zeit und Geld. Sie bezahlen nur so viel Strom, wie verbraucht wurde, das heißt keine Abschlagszahlung und Nachzahlungen mehr. - Ein Gerät für Strom, Gas, Wasser und Wärme
Die Smart-Meter-Gateways sind so ausgelegt, dass sie auch Ihren Gas-, Wasser- oder Wärmeverbrauch verarbeiten können. Wenn Ihr Messstellenbetreiber dies anbietet, können Sie also alle Verbräuche messen und auf einen Blick analysieren, etwa über eine App. Das ist bequem und spart Geld. - Erfolgreiche Energiewende sicherstellen
Intelligente Messsysteme werden gebraucht, um mehr Strom aus erneuerbaren Energien in die Stromnetze aufzunehmen. Es weht nicht immer Wind und auch die Sonne scheint nicht immer. Dennoch muss der Strom immer gleichmäßig fließen. Auch der Verkehr soll zunehmend auf erneuerbare Energie umgestellt werden. Wenn nach Feierabend viele Elektroautos gleichzeitig laden, stoßen die Netze an ihre Grenzen. Die intelligenten Messsysteme ermöglichen, die Erzeugung und den Verbrauch aufeinander abzustimmen. Mit ihnen kann der Netzbetreiber sein Stromnetz besser auslasten. Das ist günstiger und schneller als neue Stromleitungen zu verlegen. So vermeiden wir Baustellen und höhere Netzentgelte für die Stromkunden.