illustration von Marco-Alexander Breit

MARCO-ALEXANDER BREIT
Leiter des Arbeitsstabs Künstliche Intelligenz und Digitale Technologien im BMWi

Digitale Identitäten sind eine Schlüsseltechnologie der digitalen Gesellschaft. Wir alle nutzen sie täglich für den Zugang zu digitalen Angeboten – um online einzukaufen, mit anderen zu kommunizieren, unser Bankkonto zu verwalten oder Behördenleistungen in Anspruch zu nehmen. Die meisten von uns verfügen mittlerweile über Dutzende solcher Logins.

Gerade weil digitale Identitäten unser Schlüssel zur digitalen Welt sind, müssen sie über das Smartphone oder andere digitale Endgeräte einfach und verlässlich einsetzbar und vor allem vertrauenswürdig sein. Es ist unerlässlich, dass die Kontrolle über ihre digitalen Identitäten und die anfallenden Daten bei den Nutzerinnen und Nutzern bleibt.

An der Entwicklung von breit verfügbaren, selbstbestimmten und sicheren digitalen Identitäten setzt seit 2020 das vom BMWi geförderte Technologieprogramm „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ an. In den vier Konsortien ID-Ideal, IDunion, ONCE und SDIKA entwickeln und erproben viele unterschiedliche Partner aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft eine Fülle von Lösungen: in vier großen Schaufensterregionen und in über 100 Anwendungsfällen – von der Ummeldung über die Bibliotheksbenutzung bis zum Online-Einkauf.

Das Schaufensterprogramm des Bundes fügt sich dabei in das europäische Vorhaben ein, für Bürgerinnen, Bürger, Unternehmen und Verwaltungen ein EU-weites Ökosystem für digitale Identitäten zu schaffen. Die geplanten „European Identity Wallets“ setzen auf die individuelle Selbstbestimmung der Nutzerinnen und Nutzer. Nicht globale Internetplattformen, sondern wir selbst entscheiden über die Verwendung unserer digitalen Identitäten. Neben Gaia-X als europäische Dateninfrastruktur werden sichere digitale Identitäten ein weiterer Baustein der europäischen digitalen Souveränität sein