In Kürze:
Der Nowcast für das saison- und kalenderbereinigte Wachstum des BIP im ersten Quartal 2020 beträgt +0,20 % (Stand 12. März). [1]

Das Prognosemodell ermittelt als Nowcast für das saison- und kalenderbereinigte Wachstum des BIP im ersten Quartal 2020 eine Wachstumsrate von +0,20 %. Der Nowcast ist eine täglich aktualisierte, rein technische Prognose, bei der es sich weder um die Prognose des BMWi noch um die offizielle Projektion der Bundesregierung handelt. Das amtliche Ergebnis für das erste Quartal 2020 wird vom Statistischen Bundesamt in seiner Schnellmeldung am 15. Mai 2020 veröffentlicht.

In der aktuellen Ausgabe der Schlaglichter der Wirtschaftspolitik wird den dritten Monat in Folge der Nowcast für das erste Quartal veröffentlicht. Abbildung 1 zeigt die Entwicklung des Nowcast im Zeitverlauf. Beim Datenstand zu Redaktionsschluss (12. März) liegen bereits erste Information zur Produktion, den Auftragseingängen und den Exporten für den Monat Januar vor. Auswirkungen des grassierenden Coronavirus können in diesen Indikatoren noch nicht enthalten sein.

Entwicklung des BIP Nowcast füer das erste Quartal 2020 im Zeitablauf

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Entwicklung des BIP Nowcast für das erste Quartal 2020 im Zeitablauf

© Now-Casting Economics Ltd.

Seit der ersten Schätzung am 1. Januar schwankt der Nowcast für das erste Quartal 2020 um die Nulllinie. Am 6. März überraschte die Entwicklung der Auftragseingänge und der Industrieumsätze positiv. Die starken Produktionszahlen in der Industrie und im Bau im Januar, veröffentlicht am 9. März, hoben den Nowcast ebenfalls an.

Aus Sicht des BMWi dürfte sich der Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung in Q1 in den kommenden Monaten eintrüben. Die ersten negativen Effekte des Coronavirus dürften sich bereits in den Daten zu Februar und März widerspiegeln. Dies spricht für eine etwas schwächere Entwicklung im ersten Quartal, als von den aktuellen Indikatoren angezeigt. Allerdings werden sich Störungen von Lieferketten und Nachfragerückgänge durch das Coronavirus wohl erst mit einer gewissen Verzögerung bemerkbar machen und daher wohl vor allem im zweiten Quartal niederschlagen.

Das Modell
Das Model zur Prognose des deutschen Bruttoinlandsprodukts wird von Now-Casting Economics Ltd. betrieben. Der hier veröffentlichte Nowcast ist eine rein technische, modellbasierte Prognose. Die Schätzungen sind mit einer hohen statistischen Unsicherheit behaftet, die mit Modellprognosen immer einhergeht. Es handelt sich bei dem Nowcast weder um die Prognose des BMWi noch um die offizielle Projektion der Bundesregierung.

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[1] Für nähere Erläuterungen zur Methode, den verwendeten Daten und der Interpretation des Modells siehe Senftleben und Strohsal (2019): „Nowcasting: Ein Echtzeit-Indikator für die Konjunkturanalyse“, Schlaglichter der Wirtschaftspolitik, Juni 2019, Seite 9-11, und Andreini, Hasenzagl, Reichlin, Senftleben und Strohsal (2019) „Nowcasting German GDP“, CEPR Working Paper No. 14323.