Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Der grundlegende Umbau unserer Energieversorgung weg von nuklearen und fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien ist eine große Herausforderung. Einiges haben wir schon erreicht: Mittlerweile stammen bereits mehr als 40 % unseres Stroms aus Wind, Sonne oder Biomasse. Vieles liegt aber auch noch vor uns auf dem ambitionierten Weg, langfristig weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Ein großer Schritt in diese Richtung ist uns mit dem Kohleausstiegsgesetz gelungen, das Ende Januar vom Kabinett verabschiedet wurde. Darin setzen wir die Empfehlungen der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ um. Der Gesetzentwurf enthält unter anderem einen Stilllegungsplan für Braun­ und Steinkohlekraftwerke, der Versorgungssicherheit gewährleistet und regional ausgewogen ist. Zugleich schaffen wir mit dem Strukturstärkungsgesetz zusätzliche wirtschaftliche Perspektiven für die betroffenen Kohleregionen. Beide Gesetzentwürfe werden derzeit im Bundestag beraten und sollen noch in der ersten Jahreshälfte beschlossen werden.

Als führender Industriestandort verfolgt Deutschland das Ziel, die Energiewende auch in dieser Branche voranzubringen. Der industrielle Sektor beschäftigt in unserem Land sieben Millionen Menschen und steht für mehr als ein Fünftel der Wertschöpfung, ist aber auch für ein Fünftel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Wir müssen uns fragen, wie unsere Industrie zu einer weitgehend treibhausgasneutralen Wirtschaftsweise beitragen und gleichzeitig ihre erfolgreiche Position im internationalen Wettbewerb sichern kann. Für mich ist klar: Geschäftsmodelle werden in Zukunft nur noch dann erfolgreich sein, wenn sie Energiewende und Klimaschutz mitdenken. Die Energiewende ist ein zentrales Innovationsprojekt für Deutschland. Darin liegt eine große Chance für unseren Wirtschaftsstandort, die es zu nutzen gilt. In der aktuellen Ausgabe der Schlaglichter beleuchten wir daher in unserem Fokusartikel, wie die Energiewende in der Industrie gelingen kann, welche Fortschritte bereits erzielt wurden und vor welchen Herausforderungen wir noch stehen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

Peter Altmaier
Bundesminister für Wirtschaft und Energie