In Kürze
Der Nowcast für das saison- und kalenderbereinigte Wachstum des BIP im ersten Quartal 2020 beträgt -0,08 % (Stand 14. Februar). [1]

Das Prognosemodell ermittelt als Nowcast für das saison- und kalenderbereinigte Wachstum des BIP im ersten Quartal 2020 eine Wachstumsrate von -0,1 %. Der Nowcast ist eine täglich aktualisierte, rein technische Prognose, bei der es sich weder um die Prognose des BMWi noch um die offizielle Projektion der Bundesregierung handelt. Das amtliche Ergebnis für das erste Quartal 2020 wird vom Statistischen Bundesamt in seiner Schnellmeldung am 15. Mai 2020 veröffentlicht.

In der aktuellen Ausgabe der Schlaglichter der Wirtschaftspolitik wird den zweiten Monat in Folge der jeweils aktuelle Nowcast für das erste Quartal veröffentlicht (Abbildung 1). Beim Datenstand zu Redaktionsschluss (14. Februar) liegen noch keine Information zur Produktion oder Exporten für die Monate des laufenden Quartals vor. Zu diesem frühen Prognosezeitpunkt ist die Prognoseunsicherheit daher noch hoch. Aufgrund noch fehlender harter Daten sind umfragebasierte Stimmungsindikatoren besonders wichtig.

Entwicklung des BIP Nowcast füer das erste Quartal 2020

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Entwicklung des BIP Nowcast für das erste Quartal 2020

© Now-Casting Economics Ltd.

Seit der ersten Schätzung am 1. Januar schwankt der Nowcast für das erste Quartal 2020 um die Nulllinie. Am 24. Januar überraschte die Entwicklung der Wirtschaft im Euroraum positiv und hob den Nowcast spürbar an. Die darauffolgenden negativen Überraschungen zu den Auftragseingängen (6.2.), den Industrieumsätzen (6.2.) und der Industrieproduktion (7.2.) für den Berichtsmonat Dezember trübten die Aussichten für das erste Quartal wieder ein.

Aus Sicht des BMWi dürfte sich der Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung in Q1 in den kommenden Monaten etwas aufhellen. Steuerliche Entlastungsmaßnahmen dürften dem privaten Konsum weiteren Schub verleihen. Hinzu kommen außergewöhnlich starke Brückentageeffekte, durch die der Rückgang der Industrieproduktion im Dezember überzeichnet wurde. Beides spricht für eine etwas kräftigere Entwicklung im ersten Quartal. Auf der anderen Seite sind mit dem Aufflammen der Corona Epidemie neue Risiken entstanden, die bisher noch in keinem der relevanten Indikatoren eingepreist sind.

Im vierten Quartal 2019 stagnierte die deutsche Wirtschaft nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (+/-0,0 %). Kurz vor dem Veröffentlichungstermin am 14. Februar hatte der Nowcast einem Rückgang der wirtschaftlichen Leistung um 0,1 % prognostiziert. Dabei zeigte der Nowcast bereits seit Mitte November 2019 nahezu unverändert ein Wachstum von leicht unter null an.

Mehr zum Thema
Andreini, Hasenzagl, Reichlin, Senftleben und Strohsal (2020): „Nowcasting German GDP“, CEPR Working Paper No. 14323

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[1] Das Modell zur Prognose des deutschen Bruttoinlandsprodukts wird von Now­Casting Economics Ltd. betrieben. Der hier veröffentlichte Nowcast ist eine rein technische, modellbasierte Prognose. Die Schätzungen sind mit einer hohen statistischen Unsicherheit behaftet, die mit Modellprognosen immer einhergeht. Es handelt sich bei dem Nowcast weder um die Prognose des BMWi noch um die offizielle Projektion der Bundesregierung.