Die wirtschaftliche Nutzung des maritimen Raums hat eine lange zivilisatorische Tradition. Der direkte Zugang zum Meer ist als Verbindung zu Handelspartnern für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. Dieser Anschluss wird nicht zuletzt auch über entsprechende Binnenwasserstraßen sichergestellt. Deutschland ist Anrainerstaat einer der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt, dem Rhein.

Traditionelle Aktivitäten wie Fischerei, Schifffahrt oder Schiffbau sind seit jeher die Basis der maritimen Wirtschaft. Die Nutzung des maritimen Raums erstreckt sich darüber hinaus auch auf die Förderung von Bodenschätzen und den Betrieb von Offshore-Windenergieanlagen. Die wirtschaftlichen Effekte strahlen über Wertschöpfungsketten auch auf andere Bereiche der Volkswirtschaft aus.

Alle genannten Bereiche sichern Beschäftigung und tragen ihren Teil zur deutschen Wertschöpfung bei. Die Komplexität und Vielschichtigkeit der maritimen Wirtschaft ist dabei sicherlich eine Begründung dafür, dass sie selten als eine Einheit betrachtet wird. Untersuchungen zur Erfassung ihrer volkswirtschaftlichen Effekte beschränken sich zumeist auf einzelne Bereiche. Eine umfassende Untersuchung der maritimen Wirtschaft liegt für Deutschland bislang nicht vor.

Die Studie Maritime Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland entwickelt eine für Deutschland gültige Definition und Methodik zur Erfassung der maritimen Wirtschaft. Dabei werden Studien anderer Länder berücksichtigt. Außerdem werden Informationen aus Branchen und Verbänden herangezogen. Der Fokus der Studie liegt auf der Quantifizierung von Wertschöpfung und Beschäftigung der verschiedenen Bereiche der maritimen Wirtschaft. Durch eine qualitative Analyse der Stärken, Schwächen, externen Trends und Handlungsoptionen werden die quantitativen Daten in einen größeren Zusammenhang eingeordnet.

Mit der Studie ist es erstmals möglich, zahlenbasierte Aussagen über die Bedeutung der maritimen Wirtschaft zu tätigen. Die Ergebnisse können als richtungsweisende Diskussionsgrundlage für politische Entscheidungen auf allen föderalen und regionalen Ebenen dienen.