Peter Altmaier, ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Peter Altmaier, ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und Energie

© BPA/Steffen Kugler

Minister Altmaier:

„Die deutsche Wirtschaft musste im April und im Mai schwere Schläge einstecken. Sie ist aber nicht zu Boden gegangen, das verdanken wir der Disziplin und der Tatkraft von 45 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Mittelständlern, Handwerkern und Selbstständigen.

Wir haben die schwerste Rezession der Nachkriegszeit erlebt, das haben wir vorausgesagt und das hat sich leider bestätigt. Aber wir sehen einen ersten Silberstreif am Horizont. Wir haben im Juli deutliche Anzeichen, dass die konjunkturelle Lage anzieht, dass viele Unternehmen die Talsole durchschritten haben. Doch vor uns liegt noch ein weiter und steiniger Weg. Es wird mindestens bis in den Herbst hinein dauern, bis wir in der ganzen Breite der Wirtschaft wieder zu Wachstum kommen.

Ich sehe die Zahlen von heute auch als Warnsignal, dass wir nicht nachlässig werden, dass wir zusätzliche Belastungen für die deutsche Wirtschaft vermeiden und dass wir internationale Lieferketten stabilisieren und uns abhärten gegen negative Einflüsse von außen.

Wir haben es bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit geschafft, uns vom negativen Trend von vielen Ländern um uns herum zu entkoppeln. Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Einbruch des Wirtschaftswachstums vergleichsweise geringer angestiegen. Mit dem Instrument der Kurzarbeit haben wir es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ermöglicht, ihre Arbeitsplätze zu behalten bis die großen negativen Auswirkungen überwunden sind. Das hat sich bewährt. Mit unserem umfassenden Rettungsschirm konnten wir viele Unternehmen stabilisieren.

Wir gehen davon aus, dass sich die Wachstumskräfte in der zweiten Jahreshälfte durchsetzen werden. Dazu müssen wir die Infektionszahlen gering halten, dabei müssen alle mitwirken. Dann sehe ich gute Chancen, dass wir Ende Oktober wieder auf einem guten Wachstumspfad sein können.“