Obwohl die Zahl beruflich selbständiger Frauen in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen hat, ist das Bild des „Unternehmers“ in Deutschland nach wie vor männlich geprägt. Existenzgründungen von Frauen haben zuletzt vor allem im Bereich Nebenerwerb zugenommen (2019: + 29 Prozent im Vergleich zu 2018), denn Frauen entscheiden sich oft für flexiblere, hybride Erwerbsformen, die beispielsweise aus einer Angestelltentätigkeit und einer Nebenerwerbsselbständigkeit bestehen.
Als Unternehmerinnen können Frauen viel bewegen: Selbständigkeit bedeutet auch, eigene Ideen umsetzen, Kreativität, Arbeitszeiten und -ort selbst bestimmen, um so Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren. Mehr Unternehmerinnen bedeuten zugleich mehr Arbeitsplätze und stärkeres wirtschaftliches Wachstum. Eine hohe Diversität von Geschäftsmodellen und Unternehmenskulturen kann zudem entscheidende Wettbewerbsvorteile bringen.
Erfolgreiche Unternehmerinnen als Vorbild
Das BMWi möchte Frauen ermutigen, ihre Qualifikationen und Fähigkeiten für die Umsetzung eigener Geschäftsideen und den Aufbau erfolgreicher Unternehmen einzusetzen.
Im Rahmen der BMWi-Initiative „FRAUEN unternehmen“ sind über 200 erfolgreiche Unternehmerinnen aus nahezu allen Branchen und allen Bundesländern als „Vorbild-Unternehmerinnen“ aktiv.
Sie machen ehrenamtlich Schülerinnen, Auszubildende, Studentinnen und Hochschulabsolventinnen sowie andere gründungsinteressierte Frauen auf die Chancen und Herausforderungen der beruflichen Selbständigkeit aufmerksam. Die Teilnehmerinnen erhalten auf diese Weise einen realistischen und sehr persönlichen Einblick in den unternehmerischen Alltag. Die Unternehmerinnen zeigen, dass eine unternehmerische Karriere für Frauen eine attraktive berufliche Option sein kann. Zugleich macht die Initiative „FRAUEN unternehmen“ die Leistung von Unternehmerinnen sichtbar: ihren Erfolg, ihren Einsatz und ihren Beitrag zur Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Gründerinnen gezielt unterstützen
Das BMWi bietet gründungsinteressierten Frauen maßgeschneiderte Informationen rund um das Thema Existenzgründung. Über das integrierte Informationsangebot des BMWi können Gründerinnen Informationen zu mehr als 2.000 regionalen Partnerinnen abrufen und so Kontakte zu Netzwerken, Gründerinnenzentren und Mentoring-Programmen finden.
Um angehende Gründerinnen und Gründer sowie Gründungsinteressierte besonders in der Planungsphase noch spezifischer zu unterstützen, hat das BMWi mit der KfW die kostenlose Gründerplattform initiiert, die einen digitalen Baukasten für alle Schritte einer Unternehmensgründung zur Verfügung stellt. Es können erste Ideen oder ein Geschäftsmodell entwickelt, Businesspläne geschrieben und Förder- und Finanzierungsanfragen gestellt und entsprechende Institutionen dazu online kontaktiert werden. Zudem berichten erfolgreiche Gründerinnen und Gründer in Videos über ihre Erfahrungen und geben nützliche Tipps. Die Gründerplattform kann aktuell auf ein Partnernetzwerk von über 600 zentralen Akteuren der Gründungsförderung zurückgreifen. Gründungsinteressierte Frauen werden gerade über eine Landingpage angesprochen.
Erfolgreiche Frauen im Start-up-Bereich
Der Anteil von Gründerinnen, insbesondere bei Start-ups, ist noch sehr gering. Um Frauen auch im Start-up-Bereich gezielt zu unterstützen, hat das BMWi die Female Start-up Initiative ins Leben gerufen. Bei dieser Social Media Kampagne sollen Ideen zur Erhöhung des Frauenanteils bei Start-up-Gründungen ausgetauscht werden. So sollen Anregungen für die Gestaltung besserer Rahmenbedingungen für #femalestartups gesammelt und anschließend ausgewertet werden.