Erneuerbare Energien gehören zu den wichtigsten Stromquellen in Deutschland und ihr Ausbau ist eine zentrale Säule der Energiewende. Unsere Energieversorgung soll klimaverträglicher werden und uns gleichzeitig unabhängiger vom Import fossiler Brenn-, Kraft- und Heizstoffe machen.
Die Stromversorgung in Deutschland wird Jahr für Jahr „grüner“. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst beständig: von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf rund 36 Prozent im Jahr 2017. Bis zum Jahr 2025 sollen 40 bis 45 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz – kurz EEG – vor.
Insgesamt stellt sich die Stromerzeugung in Deutschland wie in der folgenden Grafik dar:
Wind- und Sonnenenergie sind die wichtigsten erneuerbaren Energieträger. Daneben leisten Biomasse und Wasserkraft einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.
Sonnenenergie: In Photovoltaikanlagen wandeln Solarzellen die Sonnenstrahlen direkt in Strom um. Neue Solaranlagen gehören heute zu den günstigsten Erneuerbare-Energien-Technologien. Mehr als 1,6 Millionen Photovoltaikanlagen stellten Ende 2017 mit rund 43 Gigawatt Leistung den zweitgrößten Anteil der Stromerzeugungssysteme bei den erneuerbaren Energien, gefolgt von der Windenergie an Land.
Windenergie spielt eine tragende Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien. An Land und auf See hat sie mittlerweile einen Anteil von rund 16 Prozent an der deutschen Stromerzeugung. Ende des Jahres 2017 waren in Deutschland 5.407 Megawatt (MW) Windleistung auf See am Netz. Bis zum Jahr 2030 soll nach den Plänen der Bundesregierung eine Leistung von 15.000 MW am Netz sein.
Biomasse wird in fester, flüssiger und gasförmiger Form zur Strom- und Wärmeerzeugung und zur Bereitstellung von Biokraftstoffen genutzt. Innerhalb der erneuerbaren Energien tragen die Biomassen mit 24 Prozent zur Stromerzeugung, 87 Prozent zum Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte und 88 Prozent zum Endenergieverbrauch im Verkehr bei.
Seit dem 3. Juli 2017 bildet die neue Informationsplattform SMARD nahezu in Echtzeit aktuelle Entwicklungen am Strommarkt ab – auch zu erneuerbaren Energien. SMARD bereitet die Daten transparent, verständlich und übersichtlich auf. Somit können verschiedene Nutzergruppen mit SMARD den Fortgang der Energiewende jederzeit nachverfolgen. Für Expertinnen und Experten stehen zudem umfangreiche Funktionen zur vertieften Analyse bereit.
Ergebnisse aus den Ausschreibungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
Die Ergebnisse aus den Ausschreibungen für den Ausbau von Windenergie und Photovoltaik nach EEG 2014 und EEG 2017 bestätigen die Reformen als wichtige Schritte auf dem Weg zu einer erfolgreichen Energiewende. Die durchschnittlichen Zuschlagswerte sind bei allen Erzeugungsarten gesunken. Beispiel Photovoltaik: Die Ausschreibungen haben das Niveau für die durchschnittliche Förderhöhe für Freiflächenanlagen deutlich sinken lassen.
Hohe Realisierungsraten bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen aus den ersten fünf Ausschreibungsrunden von durchschnittlich rund 95 Prozent zeigen, dass die bezuschlagten Projekte in der Regel auch realisiert werden. Infografik als (PDF, 124KB)
Das EEG 2017 sieht neben den technologiespezifischen Ausschreibungen erstmals ein Pilotprojekt vor, in dem von 2018 bis einschließlich 2020 Photovoltaik- und Windkraftanlagen an Land gemeinsam ausgeschrieben werden. Die verschiedenen Technologien konkurrieren so untereinander. Die Ergebnisse und weitere Informationen zu einzelnen Ausschreibungen finden Sie unter Erneuerbare-Energien.de
Vier Zahlen zu erneuerbaren Energien
29,0
Prozent Anteil
der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland im Jahr 2016
31,5
Prozent Anteil
der erneuerbaren Energien am gesamten Bruttostromverbrauch in Deutschland im Jahr 2016
11,9
Prozent Anteil
der Windenergie an der gesamten Stromerzeugung im Jahr 2016
4,33
ct/kWh: Durchschnittlicher Zuschlagswert
in der letzten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen nach dem EEG 2017 (zum Vergleich: erste Ausschreibungsrunde der Pilotrunde durchschnittlicher Zuschlagswert 9,17 ct/kWh)
EEG 2014
Die richtigen Weichen gestellt
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das im Jahr 2000 in Kraft getreten ist, ist der Motor für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Mit der Reform des EEG im Jahr 2014 folgte ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Energiewende.
Das EEG hat die Grundlage für den Ausbau der erneuerbaren Energien geschaffen und sie zu einer der tragenden Säulen der deutschen Stromversorgung werden lassen. Im Jahr 2000 waren es nur rund sechs Prozent. Ziel des EEG war es, den jungen Technologien wie Wind- und Sonnenenergie durch feste Vergütungen und garantierte Abnahme des Stroms den Markteintritt zu ermöglichen.
Mit der Reform des EEG im Jahr 2014
wurde ein verbindlicher Ausbaukorridor festgelegt
wurden die Kosten stark reduziert durch Konzentration auf die kostengünstigen Technologien Windkraft und Photovoltaik
wurde festgelegt, dass neue große Anlagen den produzierten Strom eigenverantwortlich vermarkten müssen (bessere Integration in den Strommarkt)
wurde der rapide Anstieg der Strompreise gestoppt
Der Strompreis ist ein zentraler Wettbewerbsfaktor für energieintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen. Für sie gibt es die Besondere Ausgleichsregelung, die unter bestimmten Voraussetzungen vorsieht, dass nur eine reduzierte EEG-Umlage zu zahlen ist. Zudem sieht das EEG auch für Eigenversorger und Eigenerzeuger unter bestimmten Voraussetzungen gewisse Privilegien vor. Hier erfahren Sie mehr zur Besonderen Ausgleichsregelung und zur Eigenversorgung.
Wettbewerbliche Vergütung der erneuerbaren Energien
Das EEG 2017 läutet die nächste Phase der Energiewende ein: Die Vergütung des erneuerbaren Stroms wird nicht wie bisher staatlich festgelegt, sondern grundsätzlich durch Ausschreibungen am Markt ermittelt - ein Paradigmenwechsel bei der Förderung der erneuerbaren Energien.
Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien ist und bleibt eine tragende Säule der Energiewende. Der Anteil erneuerbarer Energien soll von derzeit rund 32 Prozent auf 40 bis 45 Prozent im Jahr 2025 und gemäß der Vereinbarung im Koalitionsvertrag auf 65 Prozent im Jahr 2030 steigen. Mehr Wettbewerb, ein kontinuierlicher Ausbau mit effektiver Steuerung, Begrenzung der Kosten, Akteursvielfalt und Verzahnung mit dem Netzausbau sind die Koordinaten für die nächste Phase der Energiewende.
Ausbau steuern, Kosten begrenzen und Akteursvielfalt erhalten
Das EEG 2017 ist das zentrale Instrument, um eine effektive jährliche Mengensteuerung zu erreichen und die erneuerbaren Energien stärker an den Markt heranzuführen. Seit dem 1. Januar 2017 wird die Höhe der EEG-Vergütungen durch Ausschreibungen am Markt bestimmt. Die Kernpunkte der EEG-Novelle finden Sie in dieser Präsentation (PDF, 552KB). Weitere Informationen finden Sie hier.
Mit einem Bündel an Maßnahmen wird dafür Sorge getragen, dass mit dem EEG 2017 auch die Akteursvielfalt erhalten bleibt. So wurden möglichst einfache Ausschreibungsmodelle eingeführt und die Bedingungen für Bürgerenergiegesellschaften bei der Ausschreibung von Wind an Land erleichtert. Darüber hinaus sind kleine Anlagen bis 750 kW von den Ausschreibungen von vornherein ausgenommen. Weitere Informationen zu nationalen und europaweiten Ausschreibungen finden Sie hier.
Ausbau der Erneuerbaren und Netzausbau besser verzahnen
Bund und Länder halten an den bestehenden Netzausbauplänen fest. Dennoch ist hier noch mehr Tempo gefragt. Für eine Übergangszeit wird es aber in einigen Regionen in Deutschland Engpässe im Übertragungsnetz geben - vor allem in Norddeutschland. Es ist jedoch wichtig, dass die produzierte Energie auch transportiert werden kann und bei den Verbrauchern ankommt. Daher wird der Windenergieausbau an Land übergangsweise dort lokal entsprechend angepasst, wo sich verstärkt Netzengpässe zeigen. Mehr zum Thema Netzausbau erfahren Sie hier.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, welche über das EEG gefördert wird ist seit 2014 von 149 Milliarden Kilowattstunden auf 217 Milliarden Kilowattstunden angestiegen, ein Anstieg um knapp 50 Prozent. Gleichzeitig liegt die EEG-Umlage 2019 nur unwesentlich höher als die EEG-Umlage 2014. Dies zeigt, dass die Reformen greifen. Die Umstellung auf Ausschreibungen gepaart mit verlässlichen Ausbaupfaden machen den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien deutlich günstiger.
Grenzüberschreitende EE-Ausschreibungen für EU-Staaten
Mit dem EEG 2017 wird die Energiewende grenzüberschreitend verankert: Ausschreibungen zur Förderung erneuerbarer Energien sollen im Umfang von fünf Prozent der jährlich zu installierenden Leistung für die Teilnahme von Anlagen mit Standort in anderen Mitgliedstaaten geöffnet werden (ca. 300 Megawatt pro Jahr). Die grenzüberschreitenden Ausschreibungen treten ergänzend neben die nationalen Ausschreibungen, welche nur Anlagen mit Standort in Deutschland offen stehen.
Im Jahr 2016 wurden im Rahmen einer Pilot-Kooperation über die gegenseitige Öffnung von Ausschreibungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit Dänemark erste Erfahrungen gesammelt. An den von der Bundesnetzagentur und der dänischen Energieagentur durchgeführten Ausschreibungen konnten sich Anlagen mit Standort in Deutschland und in Dänemark beteiligen. Es handelte sich um die europaweit ersten grenzüberschreitenden Ausschreibungen.
Aufbauend auf diesen Erfahrungen sind weitere grenzüberschreitende Ausschreibungen geplant. Zudem soll die anteilige Öffnung auf die Möglichkeit der Kooperation im Bereich Windenergie an Land erweitert werden.
Mehr als die Hälfte unserer Energie wenden wir für die Wärme- und Kälteerzeugung auf. Daher ist der Ausbau erneuerbarer Energien auch im Wärmemarkt von zentraler Bedeutung für die Energiewende insgesamt.
Erneuerbare Energien werden auch im Wärmemarkt immer wichtiger: Von 2000 bis 2016 hat sich in Deutschland der Anteil am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte von 4,4 Prozent auf 13,4 Prozent verdreifacht.
Im Wärmemarkt wird der Einsatz erneuerbarer Energien durch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) geregelt. Es sieht vor, dass Bauherren bei Neubauten Wärme anteilig aus erneuerbaren Energien gewinnen, bestimmte Ersatzmaßnahmen wie beispielsweise zusätzliche Dämmmaßnahmen durchführen oder Kraft-Wärme-Kopplung bzw. Fernwärme nutzen.
Ergänzend zum EEWärmeG fördert die Bundesregierung mit Hilfe des Marktanreizprogramms (MAP) den Einsatz erneuerbarer Energien, um deren Anteil an der Wärmeversorgung zu erhöhen. Hauptsächlich für den Gebäudebestand wird der Einsatz von Erneuerbare-Technologien im Wärmemarkt gefördert - beispielsweise Solarthermie-Anlagen, Holzpellet-Heizungen und effiziente Wärmepumpen.
Erneuerbare im Verkehr
Im Verkehrssektor leisten vor allem Biokraftstoffe wie Bioethanol, Biodiesel oder Biogas seit einigen Jahren einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energieversorgung. Im Jahr 2016 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch des Verkehrs 5,1 Prozent. Gemeint sind damit zurzeit fast ausschließlich Biokraftstoffe für Autos, Lastwagen, Züge, Schiffe und Flugzeuge. Aber erneuerbare Energien werden auch Schritt für Schritt wichtiger, um mehr Elektroautos anzutreiben. Die Elektromobilität steht für CO2-armes Fahren und verbindet die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind mit dem Verkehrssektor.
Die Exportinitiative Energie unterstützt kleine und mittlere deutsche Unternehmen der Energiebranche bei der Erschließung von Auslandsmärkten.
Angesprochen sind Unternehmen, die Energielösungen im Bereich Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, intelligente Netze oder Speicher anbieten. Auch neue Technologien wie Power to Gas oder Brennstoffzellen rücken in den Fokus. Nutzen Sie das Angebot der Exportinitiative für sich und ihren Export! Wertvolle Informationen zum breiten Angebotsspektrum der Initiative sowie einen Veranstaltungskalender finden Sie hier und auf dem Informationsportal der Exportinitiative.
Was macht eigentlich... die Exportinitiative Energie?
Pressemitteilungen
19.12.2018 - Pressemitteilung - Energiewende
Bareiß beim Energierat: Machen die Strommärkte fit für die europäische Energiewende