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Artikel - Mittelstand digitalisieren

„Digital Jetzt“– Förderung für die Digitalisierung des Mittelstands

Einleitung

Digitale Technologien und Know-how entscheiden in der heutigen Arbeits- und Wirtschaftswelt über die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Damit der Mittelstand die wirtschaftlichen Potenziale der Digitalisierung ausschöpfen kann, unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) noch bis zum 31.12.2023 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem Programm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“. Das Programm bietet finanzielle Zuschüsse und soll Firmen dazu anregen, mehr in digitale Technologien sowie in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten zu investieren.

Grafische Darstellung der Förderung Bild vergrößern

Immer mehr mittelständische Unternehmen erkennen: Die Digitalisierung eröffnet neue wirtschaftliche Chancen. Zudem ermöglichen digitale Technologien neue Geschäftsmodelle, intelligente Arbeits- und Produktionsprozesse, eine effektivere Kundengewinnung und eine bessere Vernetzung, zum Beispiel mit Lieferanten. Digitale Kompetenzen und digital geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind deshalb ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg. Dennoch zeigen aktuelle Studien, dass es in vielen Unternehmen noch großen Digitalisierungsbedarf gibt. So fehlt im Bereich der IT-Sicherheit oft noch das nötige Bewusstsein für die Abwehr von Risiken.

Um mittelständischen Betrieben die Umsetzung der Digitalisierung zu erleichtern, bietet das Förderprogramm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ bis zum 31.12.2023 finanzielle Zuschüsse, um entsprechende Investitionen in kleinen und mittleren Unternehmen – einschließlich Handwerksbetriebe und freie Berufe – anzuregen. Zuschüsse gibt es bei:

  • Investitionen in digitale Technologien sowie
  • Investitionen in die Qualifizierung der Beschäftigten zu Digitalthemen.

„Digital Jetzt“ im Überblick

Wer die Förderung beantragen kann

Mittelständische Unternehmen

  • aus allen Branchen (inklusive Handwerksbetriebe und freie Berufe)
  • mit 3 bis 499 Beschäftigten,

die entsprechende Digitalisierungsvorhaben planen, zum Beispiel Investitionen in Soft-/Hardware und/oder in die Mitarbeiterqualifizierung.

Diese Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen

Das Unternehmen muss durch die Beantwortung gezielter Fragestellungen beim Förderantrag einen Digitalisierungsplan darlegen. Dieser

  • beschreibt das gesamte Digitalisierungsvorhaben,
  • erläutert die Art und Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen,
  • zeigt den aktuellen Stand der Digitalisierung im Unternehmen und die Ziele, die mit der Investition erreicht werden sollen,
  • stellt beispielsweise dar, wie die Organisation im Unternehmen effizienter gestaltet wird, wie sich das Unternehmen neue Geschäftsfelder erschließt, wie es ein neues Geschäftsmodell entwickelt und/oder seine Marktposition gestärkt wird.

Außerdem:

  • Das Unternehmen muss eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland haben, in der die Investition erfolgt.
  • Das Vorhaben darf zum Zeitpunkt der Förderbewilligung noch nicht begonnen haben.
  • Nach der Bewilligung muss es in der Regel innerhalb von zwölf Monaten umgesetzt werden.
  • Das Unternehmen muss die Verwendung der Fördermittel nachweisen können.

Laufzeit der Förderung

Der Antrag auf Förderung ist bis einschließlich November 2023 zu stellen.

Das sind die Ziele des Programms

Das Programm unterstützt KMU und Handwerk bei der digitalen Transformation. Ziele sind:

  • Mehr Investitionen mittelständischer Unternehmen in digitale Technologien sowie Qualifizierung und Know-how der Beschäftigten
  • Mehr branchenübergreifende Digitalisierungsprozesse bei KMU und Handwerk
  • Verbesserte digitale Geschäftsprozesse in Unternehmen
  • Mehr Chancen durch digitale Geschäftsmodelle
  • Stärkung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von KMU
  • Befähigung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und neue Investitionen in die Digitalisierung ihres Unternehmens anzustoßen
  • Höhere IT-Sicherheit in Unternehmen
  • Stärkung von Unternehmen in wirtschaftlich strukturschwachen Regionen

„Digital Jetzt“ – die wichtigsten Fragen

Wichtige Fragen und Antworten rund um die Förderung mit „Digital Jetzt“

Zu allen Fragen und Antworten gelangen Sie hier.

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Tipps für Antragsteller

  • Digitalisierungsplan vorbereiten
  • Antrag zeitnah nach Erhalt des Kontingents einreichen
  • Prüfen, ob erhöhte Förderquote beantragt werden kann (z.B. durch eine Beteiligung an einem Wertschöpfungsnetzwerk oder durch eine Investition in die IT-Sicherheit)
  • Prüfen, ob eine Kombination beider Fördermodule sinnvoll ist (Investition in digitale Technologie und in Mitarbeiterqualifizierung)

So klappt die Digitalisierung

Zu allen Fragen rund um die Digitalisierung Ihres Unternehmens finden Sie auch Angebote in Ihrer Region bei den Mittelstand-Digital Zentren. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.mittelstand-digital.de.

Hand die ein Tablet mit statistischen Darstellungen hält symbolisch für den Mittelstand Digital; Quelle: istockphoto.com/ xijian

© istockphoto.com/ xijian

Mittelstand-Digital So klappt die Digitalisierung

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Förderbeispiele

Beispiele aus der Praxis: Wie die Förderung berechnet wird

Jedes Unternehmen hat individuelle Digitalisierungsanforderungen. Deshalb ermöglicht das Programm „Digital Jetzt“ eine große Bandbreite an Fördermöglichkeiten. Stellvertretend für diese Vielfalt und zur Veranschaulichung hier drei Rechenbeispiele aus der Praxis.

Beispiel 1: Reifenhändler (kleines Unternehmen)

Ein Reifenhändler aus Stuttgart will eine größere Kundenreichweite und effizientere Prozesse durch Investitionen in digitale Technologien erreichen. Auf Basis eines Digitalisierungsplans reicht er einen Antrag ein, der folgende Angaben enthält:

  • Unternehmensgröße: bis zu 50 Mitarbeiter
  • Investition in einen neuen Webauftritt mit Online-Vertrieb sowie neue technologische Infrastruktur (IP-Telefonie, elektronische Warenannahme)
  • Investitionsvolumen: ca. 60.000 Euro

Das Vorhaben wird mit einer Förderquote von 40 % und somit insgesamt 24.000 Euro durch das BMWK gefördert.

Beispiel 2: Wertschöpfungsnetzwerk

Drei Unternehmen (Händler, Gardinenhersteller und Stoffproduzent) aus Osnabrück wollen die gemeinschaftlichen Prozesse in der Lieferkette digitalisieren und mit der so gesteigerten Effizienz den Absatz ihrer Produkte steigern. Ziel ist es, eine unternehmensübergreifende IT-Software zu entwickeln, die auch als App genutzt werden kann. Hierdurch kann die bestehende Lieferkette über automatisierte Bestellprozesse - vom Auftragseingang bis zur Lieferung an den Kunden - optimiert werden. Die neue unternehmensübergreifende Software-Anwendung führt auch zu Kosteneinsparungen. Zudem können die Produkte für die Kunden online besser sichtbar werden.

Hierzu beantragen die Unternehmen jeweils als Bestandteil eines Wertschöpfungsnetzwerkes eine Förderung mit folgenden Angaben:

Unternehmensgröße45 Beschäftigte70 Beschäftigte120 Beschäftigte
Investitionsvolumen80.00080.00080.000

Als Wertschöpfungsnetzwerk werden die Unternehmen mit einer Quote von 40 % (jeweils 32.000 Euro) und das kleine Unternehmen mit einer Quote von 45 % (36.000 Euro) für die geplante Investition gefördert. Die Förderquote setzt sich zusammen aus 35 % für Unternehmen bis 250 Beschäftigte bzw. 40 % für das kleine Unternehmen bis zu 50 Beschäftigte - plus 5% für das Wertschöpfungsnetzwerk.

Beispiel 3: Fördermodul 2 „Qualifizierung“

In den drei Unternehmen aus Beispiel 2 sollen sich zudem 15 Beschäftigte pro Unternehmen weiterbilden - hinsichtlich der Anwendung digitaler Plattformen und der Möglichkeiten intelligenter Vernetzungen. Daher beantragen die Unternehmen jeweils eine Förderung für Fortbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Diese Weiterbildungskosten betragen pro Unternehmen 10.000 Euro und werden durch das BMWK bei vorliegender Förderquote von 40 % bzw. 45 % mit 4.000 Euro und 4.500 Euro bezuschusst.

Erfolgsbeispiele

Beispiele aus der Praxis: Wie sich die Investition in Digitalisierung lohnen kann

Mithilfe des Förderprogramms „Digital Jetzt“ haben viele KMU ihre Digitalisierungsvorhaben umgesetzt und damit ihre Geschäfts- und Produktionsprozesse entscheidend verbessert.

Die Bezuschussung durch das Programm „Digital Jetzt” trug wesentlich zum Erfolg der fünf hier dargestellten Praxisbeispiele bei.

Gute Praxisbeispiele für Digitalisierung

Programme

Die wichtigsten Programme für KMU und Handwerk zur Digitalisierung

Zentren des Netzwerks Mittelstand-Digital unterstützen vor Ort
In den Mittelstand-Digital Zentren können kleine und mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe bundesweit durch Praxisbeispiele, Demonstratoren, Informationsveranstaltungen und den gegenseitigen Austausch die Vorteile der Digitalisierung erleben. www.mittelstand-digital.de

„IT-Sicherheit in der Wirtschaft“
Auf dieser Webseite finden Unternehmen Informationen und Hilfestellungen rund um dieses Thema. Mit dem hier zugänglichen Angebot der Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand ist es möglich, schnell und passgenaue Unterstützung zu finden. www.it-sicherheit-in-der-wirtschaft.de

Anregungen und Tipps zur Digitalisierung
Die Webseite „Mittelstand-Digital“ des BMWK informiert kleine und mittlere Unternehmen (KMU) über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Hier finden KMU Aktuelles zum Thema „Digitalisierung im Mittelstand“, viele Anregungen und Tipps für die Umsetzung sowie einige Beispiele aus der Praxis.

Praxisorientierte Beratung
Das Förderprogramm „go-digital“ richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und an das Handwerk. Es bietet praxiswirksame Beratungsleistungen, um mit den Entwicklungen in den Bereichen Online-Handel, Digitalisierung des Geschäftsalltags und Sicherheitsbedarf bei der digitalen Vernetzung Schritt zu halten.
www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Digitale-Welt/foerderprogramm-go-digital.html

Unterstützung für Vorhaben in strukturschwachen Regionen:
www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Mittelstand/unternehmensfinanzierung-erp-regionalfoerderprogramm.html

Unterstützung bei der Finanzierung zukunftsweisender Vorhaben:
www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/Innovation/Förderprodukte/ERP-Digitalisierungs-und-Innovationskredit-(380-390-391)

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[1] Ernst & Young, Digitalisierung im deutschen Mittelstand 2018, S. 5; BMWi, Monitoring Report Wirtschaft DIGITAL 2017, S. 29

[2] VDI-TZ/ZEW, Anreize für mehr Investitionen zur Digitalisierung des Mittelstands, S. 7; KfW, Digitalisierungsbericht, Mittelstand 2018, S. 9

[3] KfW Research 2020, Leifels A. (2020)

[4] BMWi, Monitoring Report Wirtschaft DIGITAL 2017, S. 20; vgl. auch ZEW/KfW, Digitalisierung im Mittelstand: Status quo, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen, 2016, S. 25

Pressemitteilungen

  • 30.08.2022 - Pressemitteilung - Digitale Technologien

    Pressemitteilung: Kongress „Tage der digitalen Technologien“ – BMWK rückt nachhaltige Zukunftstechnologien in den Fokus

    Öffnet Einzelsicht
  • 18.07.2022 - Pressemitteilung - Mittelstand digitalisieren

    Pressemitteilung: Zweiter digitaler Mittelstandsgipfel im Bundeswirtschaftsministerium

    Öffnet Einzelsicht
  • 23.02.2022 - Pressemitteilung - Digitalisierung

    Pressemitteilung: Digitalisierung der Gesellschaft kommt weiter voran

    Öffnet Einzelsicht

Weiterführende Informationen

Zwei Personen schauen auf ein Tablet

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