Die europäischen metrologischen Einrichtungen leisten unter dem Dach des Europäischen Metrologie-Programms für Innovation und Forschung (EMPIR), dem Nachfolgeprogramm des Europäischen Metrologieforschungsprogramms (EMRP), durch länderübergreifende Forschung und Entwicklung ihren gemeinsamen Beitrag zur Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit wie effiziente Energie- und Ressourcennutzung und Klimawandel, ebenso wie zur Erfüllung der Anforderungen, die aus Industrie und Neuen Technologien an die Metrologie erwachsen. Das europäische Metrologie-Programm hat eine Laufzeit von insgesamt zehn Jahren. Das Programm wird anteilig von den teilnehmenden Ländern selbst und von der EU getragen. Deutschland beteiligt sich mit 28 Prozent, vorwiegend über die Arbeiten, die in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt oder in der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung stattfinden. Diese strategische Verbundforschung ermöglicht, Europa-relevante Interessengebiete fachspezifisch zu bearbeiten und voranzutreiben. Sie bildet eine wichtige Basis, um die Fragmentierung der Förderung innerhalb der europäischen Forschungslandschaft zu überwinden und Synergien zu nutzen. Gleichzeitig wird mit dem Programm das Potenzial geschaffen, die weltweit führende Rolle Europas im Bereich der Metrologie auszubauen.

Zwischen 2014 und 2020 ergehen jährlich Aufrufe für Projekte in den genannten Themenbereichen. Das Antragsverfahren ist zweistufig. In der ersten Stufe können im Rahmen des jeweiligen Aufrufs Projektideen eingereicht werden. Aus den Projektvorschlägen werden anschließend Themen ausgewählt, für die in Stufe 2 Vollanträge von Konsortien eingereicht werden können, die sich spezifisch für die jeweiligen Projekte zusammenfinden. Am 2. Februar 2015 erfolgte der Aufruf für Stufe 1 zu den diesjährigen Themenschwerpunkten Gesundheit, Weitergaben der internationalen Maßeinheiten sowie zu pränormativen und Normen begleitenden Projekten. Über diese Webseite können aktuell von allen interessierten Kreisen noch bis zum 17. März 2015 Vorschläge für Forschungsthemen gemacht werden. Am 23. Juni 2015 ergeht der Aufruf für Stufe 2.

Das Europäische Metrologie-Programm wird in der Eigenverantwortung der Vereinigung der europäischen nationalen Metrologieforschungsinstitute EURAMET (European Association of National Metrology Institutes) durchgeführt. Diese regionale Metrologieorganisation koordiniert die Kooperation der nationalen Metrologieinstitute in Europa auf verschiedenen Gebieten, wie der metrologischen Forschung, der Rückführbarkeit von Messungen auf das internationale Einheitensystem (SI) und die internationale Anerkennung nationaler Messstandards.