Menschen bei einem gemeinsamen Meeting; Quelle: istockphoto/SolStock

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Das Gründungspotenzial in Deutschland ist noch nicht ausgeschöpft. In einigen Bereichen bestehen noch viele Möglichkeiten, deren Nutzung das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durch spezielle Fördermaßnahmen unterstützt. Hierzu zählen beispielsweise Gründungen durch Frauen, Gründungen durch Personen mit Migrationshintergrund, Gründungen durch ältere Gründerinnen und Gründer, Hightech-Gründungen, Gründungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft.

  • Potenziale von Gründungen durch Frauen

    Der Anteil von Frauen an der Zahl der Selbständigen hat sich seit den 70er Jahren verdreifacht. Dennoch wird nur rund jedes dritte neue Unternehmen von einer Gründerin gestartet. Auch sind nur etwa ein Drittel der rund 4,3 Millionen Selbständigen in Deutschland Frauen (ca. 1,4 Millionen) - obwohl Frauen einen Anteil von ca. 50 Prozent an der Gesamtbevölkerung haben und rund 66 Prozent der Frauen erwerbstätig sind (Männer: 76 Prozent). Das BMWK bietet in Kooperation mit der bundesweiten Gründerinnenagentur ein spezifisches Informationsportal für die unternehmerische Selbständigkeit von Frauen.

  • Potenziale von Gründungen mit Migrationshintergrund

    Fast jeder zweite Gründer bzw. jede zweite Gründerin (44 Prozent) hat einen Migrationshintergrund. Viele der hochqualifizierten Gründerinnen und Gründer mit Migrationshintergrund kommen aus der Türkei, aus Russland und Polen, aber auch aus westeuropäischen EU-Ländern. In diesen Ländern ist die berufliche Selbständigkeit oftmals weiter verbreitet und als berufliche Option selbstverständlicher ist als Deutschland. Informationen zu aktuellen Entwicklungen bei Gründungen von Migrantinnen und Migranten und Handlungsempfehlungen unter anderem zu Beratung und Unterstützung, Gründungen von Frauen sowie Unternehmensübernahmen und Finanzierung bietet die im Auftrag des BMWi durchgeführte Studie "Gründungspotenziale von Menschen mit ausländischen Wurzeln - Entwicklungen, Erfolgsfaktoren, Hemmnisse".

  • Potenziale durch demografischen Wandel

    Immer mehr Unternehmen werden durch ältere Gründerinnen und Gründer gestartet. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einige sehen eine Unternehmensgründung als "zweite Chance" oder gute Alternative zum Angestelltenverhältnis. Ältere Gründerinnen und Gründer verfügen über ein großes Plus gegenüber Jüngeren: ihre Lebenserfahrung, die sich in einer zielgerichteten Vorgehensweise in den verschiedenen Gründungsphasen niederschlägt, Planungs- und Führungserfahrung durch Berufstätigkeit und Familienarbeit, ein gefestigtes Selbstvertrauen, eine realistische Risikoeinschätzung sowie Erfahrung damit, Verantwortung zu tragen.

  • Potenziale von Hightech-Gründungen

    Je innovativer und technologieintensiver eine Gründung ist, desto stärker ist der Wachstums- und Beschäftigungseffekt. Die Zahlen für die Gründungen in Spitzen- und höherwertigen Technologien machen derzeit nur rund ein Prozent aller Gründungen aus, innovative Gründungen (in den Hochtechnologiesektoren) schaffen jedoch nach fünf Jahren durchschnittlich zweieinhalb Mal mehr Arbeitsplätze als Gründungen in anderen Branchen.

  • Potenziale von Gründungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft

    Die Kultur- und Kreativwirtschaft hat sich seit Ende der 80er Jahre zu einem der dynamischsten Wirtschaftszweige in Deutschland entwickelt. Umsatz und Beschäftigungszahlen sind deutlich gewachsen. Allein im Jahr 2009 hat sie schätzungsweise 63 Milliarden Euro zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung (Bruttowertschöpfung) in Deutschland beigetragen. Damit ist sie vergleichbar mit den großen Industriesektoren Automobilbau, Maschinenbau und Informations- und Kommunikationstechnologie. Dabei ist die Kultur- und Kreativwirtschaft vor allem durch Freiberufler sowie von Klein- und Kleinstbetrieben geprägt.