Artikel - Elektromobilität

Batterien für die Mobilität von morgen

Einleitung

Innovationen und Investitionen entlang der Wertschöpfungskette für Batterien der neuesten Generation schaffen die Grundlage für die Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung.

Grafik zum Thema Eletromobilität

Mit elektrisch betriebenen Pkw, mit Elektrobussen, elektrischen Transportern oder elektrifizierten Kleinfahrzeugen wie E-Bikes und E-Rollern wird unsere Mobilität klimafreundlich. Selbst große Baumaschinen und Trucks könnten in Zukunft elektrisch unterwegs sein, und auch bei Werkzeugen geht der Trend zum Akku. Geladen mit Strom aus Wind, Sonne und Wasserkraft verursachen diese elektrischen Geräte nahezu keine Emissionen. Zukünftig werden daher sehr viele Energiespeicher benötigt, die mit Strom aus diesen erneuerbaren Energiequellen geladen werden können. Deutschland muss die hierfür benötigten Batteriezellen auch am Standort produzieren, um wirtschaftlich an dieser klimaschonenden Technologie teilzuhaben und um Europa unabhängiger von Lieferanten aus Drittländern zu machen. Gleichzeitig entsteht auf diese Weise qualitativ hochwertige Beschäftigung. Die Bundesregierung stellt dafür knapp unter drei Milliarden Euro bereit.

Das Herzstück jeder Batterie ist die Batteriezelle, auf die auch der größte Teil der Wertschöpfung entfällt. Beim Elektroauto ist dies bis zu 40 Prozent. Für die Zukunft der Elektromobilität hierzulande ist daher die Ansiedlung einer Batteriezellfertigung in Deutschland und Europa ein bedeutendes wirtschafts- und industriepolitisches Thema. So schätzt die “European Battery Alliance“ das Marktpotenzial für in Europa produzierte automobile Batterien bis Mitte des nächsten Jahrzehnts auf bis zu 250 Milliarden Euro.

Investitionen in eine Batteriezellfertigung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat daher die industrielle Fertigung von Batteriezellen für mobile und stationäre Energiespeicher als Schwerpunkt im sogenannten Energie- und Klimafonds (EKF) der Bundesregierung festgelegt und stellt inzwischen knapp unter drei Milliarden Euro bereit. Damit soll die technologische Kompetenz zur Batteriezelle am Standort Deutschland gebündelt und gestärkt werden. Außerdem soll auf Basis von Forschung und Innovation eine großskalige Produktion in Deutschland und Europa etabliert werden.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hatte daher im Februar 2019 eine Förderausschreibung zur Batteriezellfertigung veröffentlicht und inzwischen mit knapp drei Milliarden Euro unterlegt. Projektvorschläge von über 40 Unternehmen aus Deutschland sind eingegangen. Im wettbewerblichen Verfahren wurden die Unternehmen ausgesucht, die die besten Projektideen mit Blick auf leistungsfähige und umweltfreundliche Batterien vorgestellt haben.

Im Verbund mit 12 anderen europäischen Mitgliedsstaaten hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Batteriezellfertigung als „wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischen Interesse“, kurz „IPCEI“, bei der Europäischen Kommission beihilferechtlich angemeldet. Aus Verfahrensgründen wurden die Projekte auf zwei Verbünde aufgeteilt – das „Summer IPCEI on Batteries“ und das „IPCEI on Batteries EuBatIn“.

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Forschung und Entwicklung für Batteriezellen „Made in Germany

Die im Rahmen der Initiative „Batteriezellfertigung Deutschland“ produzierten Batterien sollen hinsichtlich ihrer Eigenschaften und Produktionsbedingungen die internationalen Benchmarks bilden. Sie sollen ausgezeichnet sein durch:

  • eine hohe Energiedichte und Leistungsfähigkeit zu wettbewerbsfähigen Preisen;
  • eine lange Lebensdauer und eine hohe Zahl von Ladezyklen;
  • nachhaltige und umweltverträgliche Produktions- und Entsorgungsbedingungen.

Letztere sollen zum Beispiel durch geringe CO2-Ausstöße bei Produktion und Logistik und eine hohe Recyclingquote sowie faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Wertschöpfungskette erreicht werden. Daher sind auch Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen weiterhin von zentraler Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund hat das BMWi am 12. März 2021 im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung den Förderaufruf „Forschung in der Schwerpunktförderung Batteriezellfertigung“ veröffentlicht. Diese neue Maßnahme wird die Innovationsbasis entlang der Batterie-Wertschöpfungskette zur Unterstützung der industriellen Produktion von Batteriezellen höchster Qualität in Deutschland fördern.

Im Rahmen dieses Förderaufrufs werden insbesondere Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit und Digitalisierung gefördert. Schwerpunkte der Förderung liegen auf innovativen und anwendungsnahen Lösungen für effiziente Material- und Energienutzung im gesamten Batterie-Wertschöpfungskreislauf sowie auf Zweitnutzungs- und Recyclingkonzepten. Weitere Schwerpunkte sind Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den Bereichen Batterietest, Zertifizierung, Industrie 4.0 und Anwendungen von Batteriezellen der nächsten Generation. Übergeordnetes Ziel ist eine nachhaltige, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft für eine hochqualitative und wettbewerbsfähige Batterieproduktion in Deutschland.

Die Bekanntmachung zum Förderaufruf „Forschung in der Schwerpunktförderung Batteriezellfertigung“ finden Sie hier (PDF, 554 KB).

Die Integration von Batterien in das elektromobile Gesamtkonzept ist zudem auch Bestandteil der Förderprogramme „Elektropower“ (BMWi) und der „Elektro-Mobil“ (BMWi gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium).

Mit der Forschungsförderung zielt das BMWi darauf, dass die Batterien durch verbesserte Materialien und weiterentwickelte Fertigungsmethoden zuverlässiger, sicherer und leistungsfähiger werden, und dass die neuesten Innovationen aus der Forschung in der industriellen Fertigung umgesetzt werden. Da die Batterie ganz wesentlich die für den Nutzenden entscheidenden Fahrzeugeigenschaften bestimmt, trägt dies dazu bei, dass in Deutschland gefertigte Elektrofahrzeuge eine hohe Reichweite haben, oft aufgeladen werden können und sicher bleiben. Auch das Recycling von Batterien ist ein wichtiges aktuelles Forschungsthema.

Innovationskräfte bündeln: Europäische Zusammenarbeit bei Batteriezellen

Weil künftig leistungsstarke Batterien für viele Millionen Elektrofahrzeuge benötigt werden, ist es unerlässlich, dass auf europäischer Skala Forschung und Innovation massiv gestärkt wird. Dies ist die Grundlage, dass Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette in Produktionsstätten für Batterien investieren. Um den Aufbau von hiesigen Produktionskapazitäten anzureizen und zu koordinieren, hat die Europäische Kommission die „EU Battery Alliance“ gegründet und lädt Industrie und Politik regelmäßig zum „High Level Meeting on Battery development and production in Europe“ ein.

Die beihilferechtliche Genehmigung der beiden großen Projekte zur Batterieinnovationen durch die Europäische Kommission, basierendt auf dem Beihilferechtsrahmen „Wichtiges Projekt von gemeinsamen europäischen Interessevon gemeinsamem europäischem Interesse“ (Important Project of Common European Interest; IPCEI), trägt zudem entscheidend dazu bei, dass in Europa ein großes Wertschöpfungsnetzwerk für leistungsfähige und nachhaltige Batterien entsteht.

Häufig gestellte Fragen zum „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI)

Was ist das Besondere an einem IPCEI?

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Wer beteiligt sich an einem IPCEI?

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