Wiederkehrende Rückenschmerzen? Ein neues Rückenband kann helfen.; Quelle: fotolia.com/Andrey Popov

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Volkskrankheit Rückenschmerzen: Rund 20 Millionen Deutsche leiden darunter. Gründe, wie es zu den Schmerzen kommt, gibt es viele: beispielsweise zu wenig Bewegung, schlechte Haltung oder hochhackige Schuhe. Doch was den tatsächlichen Schmerz im Körper auslöst, ist nicht immer klar. Auf der einen Seite gibt es eindeutige körperliche Ursachen, zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall oder andere Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Patienten mit Rückenschmerzen, bei denen der Arzt keine eindeutige Diagnose stellen kann. In diesen Fällen sprechen Fachleute von unspezifischen, also nicht eindeutig erklärbaren Schmerzen.

Was tun gegen Rückenschmerzen?

Wer akute Rückenschmerzen hat und damit zum Arzt geht, bekommt in vielen Fällen wirksame Hilfe: Physio- und Wärmetherapie sowie entzündungshemmende oder muskelentspannende Medikamente können den Schmerz lindern, unabhängig davon, ob es eine eindeutige Ursache für den Schmerz gibt oder nicht.

Einige Patienten sprechen jedoch auf gar keine Behandlung an. Die Folge: Der Schmerz bleibt und brennt sich über Wochen in das Gedächtnis der Nervenzellen ein. Dadurch werden sie so sensibel, dass sie auf eigentlich harmlose Signale mit heftigem Schmerz reagieren. Aus dem akuten Rückenschmerz ist ein wiederkehrender Schmerz geworden.

Das Schmerzgedächtnis verändern

Um Patienten mit wiederkehrenden Rückenschmerzen zu helfen, muss der Schmerz blockiert und das Schmerzgedächtnis verändert beziehungsweise "überschrieben" werden. Genau diesen Weg schlägt die Bomedus GmbH mit einem vollkommen neuartigen Produkt ein: ein Rückenband mit eingebauter elektromechanischer Schmerzunterdrückung. Das Band sorgt schon nach wenigen Anwendungen für Schmerzlinderung - durch eine Kombination aus Elektrostimulation und mechanischer Vibration. Beides zusammen führt unter anderem dazu, dass der Schmerz überlagert wird und stark gedämpft im Gehirn ankommt. Angewendet über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen lässt sich damit das Schmerzgedächtnis schrittweise "löschen" und somit der Rückenschmerz lindern.

Damit es erst gar nicht zu wiederkehrenden Schmerzen kommt, sollte das Rückenband bereits bei akuten Schmerzen eingesetzt werden. Mit dem Rückenband gibt es somit in beiden Fällen - bei akuten und wiederkehrenden Rückenschmerzen - eine Therapie, die mit deutlich weniger Medikamenten auskommt und zudem kostengünstig ist.

Mit Gesamtkonzept zum Erfolg

Das Rückenband und weitere angedachte Produkte sollen die bisherigen Therapien der Ärzte nicht ersetzen, sondern ergänzen. Zudem kann natürlich auch das Rückenband nur die Folgen beheben - an die Ursache denkt Bomedus jedoch auch: Jeder Patient erhält ein ganzheitliches, individuelles Konzept, zu dem beispielsweise ein passgenau ausgearbeiteter Trainingsplan, ein Schmerztagebuch und ein persönliches Rückencoaching gehört, um neuen Schmerzen vorzubeugen. Zusätzlich findet jeder Patient auf der Bomedus Rückenplattform aktuelle Artikel, Experteninterviews sowie Ansprechpartner und Ärzte. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat das junge Unternehmen mit einem EXIST-Gründerstipendium und Mitteln aus dem High-Tech Gründerfonds unterstützt. Mit Erfolg: Das Rückenband wird ab Januar 2014 im Handel erhältlich sein.

Faktenübersicht:

Produkt: Rückenband zur Reduktion des Schmerzgedächtnisses durch Small Fiber Matrix Stimulation
Unternehmen: Bomedus GmbH
Markteinführung: Januar 2014
Förderung: EXIST-Gründerstipendium, High-Tech Gründerfonds
Fördersumme: 110.000 Euro (EXIST), 500.000 Euro (HTGF)
Förderzeitraum: April 2011 bis März 2012 (EXIST), seit April 2012 (HTGF)