Monteur arbeitet auf einem Hochspannungsmast

© BMWi/Maria Parussel

Leistungsfähige und intelligente Stromnetze sind zentral für die Energiewende. Sie müssen zunehmend Strom aus erneuerbaren Energien vom Norden in den Süden Deutschlands transportieren und trotz schwankender Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie die Netzstabilität gewährleisten Gleichzeitig werden Leitungen benötigt, um Strom in Europa frei handeln und transportieren zu können. Deshalb müssen die Stromnetze in Deutschland ausgebaut und modernisiert werden.

Vor diesem Hintergrund hat das Bundeswirtschaftsministerium im Februar 2011 die Plattform Energienetze ins Leben gerufen. Hier erarbeitet es gemeinsam mit Netzbetreibern, Bundes- und Länderinstitutionen sowie Verbänden Lösungen zum Netzausbau und zur Modernisierung der Stromnetze. Die Plattform Energienetze arbeitet zurzeit in zwei Arbeitsgruppen: Die „AG Systemsicherheit“ befasst sich mit dem sicheren Netzbetrieb. Die „AG Intelligente Netze und Zähler“ mit intelligenten Stromnetzen und Zählern. Bei Bedarf werden neue Arbeitsgruppen gegründet.

AG Systemsicherheit

Aufgabe der AG Systemsicherheit ist es, Maßnahmen zu entwickeln, die trotz der großen Veränderungen einen sicheren Betrieb der Stromnetze garantieren. Um mögliche Systemrisiken frühzeitig zu identifizieren und Lösungen zu erarbeiten, diskutiert die Arbeitsgruppe unter anderem folgende Themen:

  • Einhaltung des Systemgleichgewichts (Systembilanz) in Starkwind- und Schwachlastsituationen,
  • Auswirkungen steigender Übertragungsentfernungen und -mengen auf die Netzstabilität,
  • Sicherstellung der Systemdienstleistungen bei einem hohen Anteil erneuerbarer Energien und hoher Auslastung der Stromnetze,
  • verbesserte und kurzfristige Informationsflüsse zwischen den Übertragungsnetzbetreibern und Verteilnetzbetreibern über die starke schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien, die Verfügbarkeit von Kraftwerken und die Verbrauchssituation,
  • Konzepte zur höheren Auslastung der Stromnetze

AG Intelligente Netze und Zähler

Ziel der AG Intelligente Netze und Zähler ist es, die Einführung von intelligenten Messsystemen und Zählern sowie die Modernisierung der Verteilernetze zu einem leistungsfähigem, intelligenten Netz fachlich zu begleiten und zu unterstützen. In diesem Zusammenhang werden unter anderem technische, sozio-ökonomische, rechtliche und politische Rahmenbedingungen identifiziert und Handlungsnotwendigkeiten für den Aufbau eines intelligenten Netzes abgeleitet.

Denn insbesondere die witterungsbedingt fluktuierende Einspeisung von Strom aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen stellt an das Stromnetz erhöhte Anforderungen, es sicher und stabil zu halten. So genannte intelligente Energienetze (Smart Grids) in Verbindung mit intelligenten Zählern (Smart Meter) ermöglichen es, das schwankende Angebot aus erneuerbaren Energiequellen besser mit der Nachfrage abzugleichen. Im Jahr 2016 hat der Gesetzgeber daher das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen, welches die Einführung und den Betrieb von intelligenten Zählern und Messsystemen regelt.