Icon Durchgängige zell- und gentherapeutische Orchestrierung

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Die ersten innovativen zell- und genbasierten Krebsbehandlungen kamen 2017 auf den Markt. Die Therapie ist hochgradig personalisiert, sehr komplex und involviert verschiedene Akteure aus unterschiedlichen Bereichen und Berufsgruppen. Um aus der Digitalisierung einen Mehrwert zu schaffen, könnten die Therapien als eine geschlossene Versorgungs- und Datenkette aufgebaut werden, die die rechtzeitige und qualitativ hochwertige Lieferung der richtigen Medikamente auf der Basis von Blut- oder Gewebezellen der Patient*innen garantiert.
  • Da fortgeschrittene, hoch personalisierte Zelltherapien einen spezialisierten Herstellungsprozess erfordern, ist eine vorausschauende Integration neuer Interessengruppen erforderlich. Die Produktion wandelt sich von der Herstellung für den Massenmarkt hin zu einem Nanobereich.
  • Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Datenschutz und die Datensicherheit zu wahren und gleichzeitig relevante Prozessinformationen zwischen den Beteiligten auszutauschen, da die bereitgestellten Daten streng vertraulich sind. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, die eine rechtzeitige und qualitativ hochwertige Behandlung garantiert und gleichzeitig die Einhaltung von Vorschriften gewährleistet.
  • Bei derzeit mehr als 1000 Zelltherapien, die sich in der Entwicklung befinden (Q4/2019), ist es offensichtlich, dass manuelle Verfahren Qualität, Umfang und Wirksamkeit behindern werden. Daher besteht ein großer Bedarf für Digitalisierung, Automatisierung und Standardisierung im gesamten Ökosystem - mit dem Ergebnis verbesserter Therapien für Patient*innen. Die Bildung eines standardisierten Netzwerkes wird die derzeitigen Schwierigkeiten beseitigen, die sich auf den Einsatz und die Kommerzialisierung neuartiger Therapien auswirken. Eine weitgehende Koordinierung und Automatisierung von Informations- und Prozessabläufen wird somit die Therapieversorgungskette verbessern und alle relevanten Akteure im Produktionsprozess miteinander verbinden.
Infografik: Durchgängige zell- und gentherapeutische Orchestrierung

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • GAIA-X ist die Grundlage für den Aufbau eines Netzwerks zur Organisation, Orchestrierung und Optimierung der Versorgungskette für innovative und personalisierte Therapien. GAIA-X gewährleistet Automatisierung, Qualität sowie die Einhaltung von Standards durch unternehmensübergreifende Arbeitsabläufe.
  • GAIA-X wird auch ein bedeutender Katalysator für den Aufbau eines Ökosystems und die Umsetzung des "Lieferkettennetzwerks für Zell- und Gentherapien" sein. Es bietet einen neutralen Boden, auf dem die Teilnehmer auf Augenhöhe zusammenarbeiten können, da das Konzept und die Architektur von GAIA-X Offenheit, Datenhoheit, Datensicherheit, Interkonnektivität und Transparenz fördern, auf denen kollaborative Geschäftsprozesse basieren.
  • GAIA-X wird eine nachhaltige, langfristige Lösung für fortschrittliche und personalisierte Therapien schaffen ohne, dass dies durch proprietäre Software, individuelle Eigentümerschaft oder Herstellerbindung verhindert wird. Das Konzept von GAIA-X wird die anfängliche Skepsis verringern und gleichzeitig die Schwelle für den Einsatz solcher Therapien senken. Folglich führt GAIA-X zu besseren und breiten verfügbaren Therapien für Patient*innen und stellt die kommerzielle Tragfähigkeit der Einrichtungen sicher, die den Prozess durchführen.
  • Ein weiterer Mehrwert ist eine garantierte Identitätskette. Sie ermöglicht auch Echtzeitwarnungen und die Integration verteilter IT-Systeme, wobei der Schutz wichtiger Daten gewährleistet bleibt. Die GAIA-X Föderationsdienste sind das geeignete Konzept, um technologieübergreifende Interoperabilität auf vertrauenswürdigen Verbindungen und Dateninfrastrukturen anzustreben.

Pate

  • Raimund Gross – Hypertrust Patient Data Care