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Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Die Weltbevölkerung wächst, der Klimawandel schreitet voran, soziale und demografische Entwicklungen erfordern Antworten.
  • Bis zum Jahr 2030 werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Satellitengestützte Erdbeobachtung liefert eine wichtige Informationsgrundlage für neue Lösungen zur nachhaltigen Stadt- und Raumentwicklung.
  • Dank frei verfügbarer Satellitendaten ist es prinzipiell möglich, die Dynamik der globalen Urbanisierung zu erfassen.
  • Deutsche Forschungseinrichtungen sind für ihre Analysen und die Verarbeitung der immensen Datenmengen allerdings auf US-amerikanische kommerzielle Cloud-Anbieter angewiesen.
  • Diese Abhängigkeit birgt Risiken. Sollten die Anbieter ihre Dienste einstellen, verliert die Forschung leistungsstarke Datenzugänge und spezifische Werkzeuge zur effizienten Verarbeitung von Erdbeobachtungsdaten. Zudem können Forschungseinrichtungen in dieser Konstellation ihr geistiges Eigentum kaum schützen: Ihre Algorithmen zur Datenanalyse liegen auf den Servern der Cloud-Anbieter.
  • Um konkrete und effektive Lösungen für Stadtentwickler und Entscheidungsträger anbieten zu können, ist es oftmals notwendig, die Satelliteninformationen mit Daten der öffentlichen Verwaltung zu kombinieren und auszuwerten. Der Zugang gestaltet sich aufgrund regulatorischer Hürden bei der Datenspeicherung allerdings schwierig. Es mangelt zudem an geeigneten Schnittstellen.
Infografik: Space4Cities

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • Das Projekt kann das Problem der notwendigen Datenspeicherkapazitäten nicht lösen, jedoch das Verknüpfen unterschiedlicher Cloud-Teilnehmer innerhalb eines gemeinsamen Ökosystems unterstützen, in dem ein sicherer und standardisierter Austausch von (europäischen) Daten, Algorithmen, Funktionalitäten und Ergebnissen stattfinden kann.
  • Der eigentliche Mehrwert liegt in der synergistischen Auswertung von Datenbeständen aus der Erdbeobachtung und der öffentlichen Verwaltung, um Datensilos aufzubrechen und maßgeschneiderte Informationen für die Stadtentwicklung und/oder für neue digitale Produkte und Geschäftsmodelle (zum Beispiel im Bereich der Sharing Economy oder des öffentlichen Personennahverkehrs) DSGVO-konform anzubieten. Dies trägt zu nachhaltigen Lösungen für die künftige Stadtbevölkerung bei.
  • Idealerweise könnten aus dem Ökosystem heraus Alternativen erwachsen, die eine Datenspeicherung auch bei europäischen Anbietern ermöglichen, um damit einen redundanten Zugriff auf besonders relevante Forschungsdaten zu gewährleisten. Dies könnte zudem das Risiko des Verlusts von geistigem Eigentum reduzieren.

Paten

  • Dr. Thomas Esch – Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
  • Julian Zeidler – Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)