Icon Smart City-Datenplattform

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Die digitale Transformation ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung von Städten, Gemeinden und Landkreisen in Deutschland und Europa. Sie sichert im internationalen Wettbewerb Standortvorteile, steigert die Lebensqualität vor Ort und hilft den soziologischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen der Gesellschaft zu begegnen. Dies gelingt durch die dezentrale Entwicklung neuer digitaler Infrastrukturen und Anwendungen von Städten, Gemeinden und Landkreisen. In einer Kommune werden z.B. Dateninfrastrukturen u.a. in den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Verwaltung, Energie und Bildung dezentral aufgebaut.
  • Eine intelligente, sprich smarte Stadtplanung und -steuerung setzt jedoch die Bündelung unterschiedlicher Datensätze voraus. Erst dies ermöglicht die Aggregation und Weiterverarbeitung von Daten, um eine datenbasierende Stadt- und Gemeindeentwicklung zu ermöglichen. Das technische Kernstück aller intelligent vernetzter Kommunen sind somit Datenplattformen und Cloud-Lösungen. Die Datenplattform befähigt Datenanbieter und Datenkonsumenten sich miteinander auf einem „Datenmarktplatz“ zu vernetzen, so dass Dienste bzw. Dienstangebote entstehen können, die Bürgerinnen und Bürgern einen Mehrwert im Sinne der Steigerung der Lebensqualität bieten können. Die Potenziale von Cloud-Anwendungen für die digitale Transformation des öffentlichen Sektors werden derzeit nicht ausreichend genutzt, da bei einigen Anbietern unter anderem Bedenken bzgl. Wahrung der Datensouveränität bei der Nutzung außereuropäischer Anbieter bestehen.
  • Derzeit verfügen Städte, Landkreise und Gemeinden in Deutschland nur vereinzelt über Datenplattformen, die der Logik und dem Anspruch einer Smart City-Datenplattform entsprechen. Bundesweit befinden sich weiterhin Kommunen vereinzelt auf dem Weg zur Verwendung von Smart City-Plattformen und sind dabei mit zahlreichen Hürden konfrontiert. Einerseits geht die Beschaffung von Smart City-Datenplattformen aktuell mit hohen rechtlichen und technisch-regulatorischen Unsicherheiten einher. Andererseits muss zum Zeitpunkt der Beschaffung auch ein mögliches Betriebskonzept berücksichtigt werden. Auf Grund der derzeitigen sehr vagen Anforderungen, ergibt sich bei der Beschaffung von Smart City-Datenplattformen ein hohes inhaltliches Risiko mit gleichzeitig hohen Kosten.
  • Aktuell versuchen viele Kommunen parallel, unabhängig voneinander gleiche Herausforderungen zu lösen, eine bundesweite Umsetzung und Etablierung von Smart City-Plattformen ist nicht in Sicht. Die dadurch entstehenden Insellösungen einzelner Kommunen können jedoch keine nachhaltige Lösung sein.
  • Ziel der Umsetzung des GAIA-X Use Cases ist daher auch die Integration der Städte Hamburg, Darmstadt, Wolfsburg, Ulm und Paderborn sowie der Metropolregion Rhein-Neckar, die sich derzeit bereits eigenständig mit der Umsetzung einer Smart City-Datenplattform beschäftigen.
Infografik: Smart City - Datenplattform

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • GAIA-X ermöglicht die Auflösung der derzeit bestehenden Datensilos in einer Kommune. Eine einheitliche Daten- und Cloudplattform bietet die Möglichkeit der Interaktion unterschiedlicher Beteiligter (z.B. Ämter, Eigenbetriebe, Vereine und Unternehmen) innerhalb einer Kommune.
  • GAIA-X erlaubt durch die Integration den Austausch von Daten über kommunale Grenzen hinweg mit anderen Kommunen. Hier entsteht Potenzial für die Nutzbarmachung der Datenschätze, indem Optimierungen über mehrere Kommunen hinweg durchgeführt werden können und somit auch Dienstanbieter in die Lage versetzt werden, ihre Lösungen effizient in mehreren Kommunen anzubieten.
  • GAIA-X ermöglicht Synergieeffekte und steigert Potenziale bei der Digitalisierung von Kommunen. Die Kommunen können sich auf die eigentlichen Dienst- und Serviceangebote fokussieren, deren Verfügbarkeit direkt im Bürgernutzen aufgeht und daher elementar für den Erfolg einer Smart City sind. Gleichzeitig verfügen die Kommunen durch die Etablierung von GAIA-X über ein besonders hohes Maß an Sicherheit und Stärkung ihrer digitalen Souveränität.
  • GAIA-X kann dazu beitragen, die Verwendung von privaten, kommerziellen und öffentlichen Daten aus unterschiedlichen Quellen und in der Interaktion von Akteuren der Kommune, Zivilgesellschaft, Wirtschaft sowie kommunaler IT-Dienstleister zu erleichtern.

Paten

  • Michael Pfefferle und Jens Mühlner – Bitkom e.V.
  • Alexander Handschuh – Deutscher Städte- und Gemeindebund
  • Frauke Janßen – Deutscher Städtetag
  • Christian Stuffrein – Deutscher Landkreistag
  • Gerald Swarat und Steffen Heß – Fraunhofer IESE