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Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Bedingt durch eine alternde Gesellschaft, die Zunahme chronischer Erkrankungen, die kostenintensivere Gesundheitsversorgung und den Mangel an Fachpersonal steht das Gesundheitssystem aktuell vor großen Herausforderungen. Die Rehabilitation und Pflege neuromotorischer Erkrankungen gilt in diesem Zusammenhang als besondere Herausforderung.
  • 76% der deutschen Pflegebedürftigen werden derzeit zu Hause gepflegt (51,7% durch Angehörige und 24,3% mithilfe eines ambulanten Pflegedienstes) und es ist davon auszugehen, dass sich dieser Anteil in Zukunft noch erhöhen wird.1 Das hohe und intensive Niveau der stationären Pflege lässt sich aktuell jedoch nur bedingt in den ambulanten Sektor transferieren. Beispielsweise steht eine Reihe an Hilfsmitteln, die in der klinischen Umgebung für Pflege und Rehabilitation zum Einsatz kommen, in der ambulanten Pflege nicht zur Verfügung.
  • Der vorliegende Use Case adressiert diese Herausforderung und zielt auf den entscheidenden Transfer von der stationären Pflege und Rehabilitation in den ambulanten Sektor. Der Einsatz von Exoskelett-Systemen kann hierbei einen Beitrag leisten, diese Versorgungslücke zu schließen, indem system- und therapierelevante Daten medienbruchfrei in den häuslichen Kontext übertragen werden können.
  • Ziel hierbei ist es, dass Patienten zu Hause mittels Telepräsenz von Therapeuten weiter betreut werden und mithilfe einer robotischen Oberkörper-Assistenz selbstbestimmt Therapiemaßnahmen durchführen. Der Behandlungsfortschritt wird dabei durch kontinuierliches Sammeln von Daten sicher verfolgt und ausgewertet. Somit kann jederzeit die Bereitstellung eines individuellen Trainingsprogramms, sowie eine kontinuierliche Kontrolle des Trainings sichergestellt werden.
Infografik: Recupera REHA

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • Mit dem Prinzip der Datensouveränität adressiert GAIA-X unmittelbar ein Hindernis der Digitalisierung des Gesundheitsbereichs: Sensible personalisierte Daten können sicher gesammelt und ausgetauscht werden.
  • Darüber hinaus gewährleistet GAIA-X eine sichere Kommunikation zwischen Therapeuten und Patient und ermöglicht eine Datenbank zur Speicherung und Verwendung von Übungen, Trainingsprogrammen und Therapiemaßnahmen. Über die langfristige und fallspezifische Auswertung können Therapieerfolge nachverfolgt und als allgemeine Anwendungsempfehlungen übernommen werden.
  • Personalisierte Medizin ist durch das Zusammenwirken unterschiedlicher behandelnder Ärzte und Therapeuten gekennzeichnet. Die harmonisierte Darstellung und Auswertung von Daten gepaart mit einem zuverlässigen Zugriffsrechtesystem ermöglicht die Erstellung effektiver und individueller Behandlungspläne.

Paten

  • Dr. Elsa A. Kirchner – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz - Robotics Innovation Center (DFKI RIC)
  • Niels Will – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz - Robotics Innovation Center (DFKI RIC)
  • Marc Tabie – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz - Robotics Innovation Center (DFKI RIC)


1 Vgl. www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Pflege/_inhalt.html1www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Pflege/_inhalt.html