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Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Aktuell werden die meisten Gas-, Wasser- und Stromverbrauchsstände eines Haushaltes noch manuell ausgelesen und die Daten liegen zunächst nur in physischer und nicht in digitaler Form vor. Zusätzlich stellt der demographische Wandel die Städte vor neue Herausforderungen. Vor allem im hohen Alter erweist sich das Ablesen dieser Verbrauchsstände als mühselig und zum Teil nicht umsetzbar.
  • Der Einsatz sogenannter Smart Meter bietet die Möglichkeit, herkömmliche Gas-, Wasser- und Stromzähler zu ersetzen und den Verbrauch eines Haushaltes laufend zu überwachen. Sollte bei den Verbrauchsdaten eine ungewöhnliche Entwicklung identifiziert werden, melden die intelligenten Sensoren dies dem Anwender. Am Beispiel des altersgerechten Wohnens bedeutet das, dass nach der Erkennung einer Anomalie entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können: Der Anwohner erhält eine Benachrichtigung auf seinem Smartphone oder ein Pflegedienst wird automatisch kontaktiert, um der betroffenen Person Unterstützung zu leisten.
  • Zum Beispiel kann es bei Personen mit Demenz versehentlich dazu kommen, dass aufgrund der Erkrankung Küchengeräte bzw. Heizungssysteme nicht ordnungsgemäß abgeschaltet werden. Im schlimmsten Fall kann dies zu sehr gefährlichen Situationen (z. B. Hausbrand) führen. Durch den Einsatz eines Smart Meters können solche Risiken schnell aufgedeckt und Kontaktpersonen umgehend benachrichtigt werden. Außerdem ermöglicht die Echtzeitüberwachung des Energieverbrauchs, die Energienutzung auf günstigere Tageszeiten zu verlagern und somit den Verbrauch und die Kosten erheblich zu reduzieren. Das Auslesen der Smart Meter erfolgt über sogenannte Smart Meter Gateways. Diese erlauben es, das Ausleseintervall individuell an den Einsatzzweck anzupassen.
  • Zusammenfassend können also mit der Einführung von Smart Metern alte Menschen ihre Lebensumstände verbessern und ihre Abhängigkeit von primären Gesundheits- und Hausarztdiensten verringern. Außerdem kann die Anzahl der Wohnungen, in welchen ein altersgerechtes Leben möglich ist, erhöht und den Herausforderungen des demographischen Wandels entgegengewirkt werden.

Infografik: 00

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt Gaia-X“?

  • Gaia-X ist die Grundlage für den Aufbau einer Plattform zur Organisation, Orchestrierung und Optimierung von Smart Meter Daten, welche ebenfalls für weitere Use Cases (und nicht ausschließlich für den spezifischen Use Case „Smart Metering – Altersgerechtes Wohnen“) verwendet werden können.
  • Gaia-X ermöglicht es, eine Open Source Schnittstelle anbieten zu können, um somit neue cross-funktionale Use Cases für Smart Meter zu entdecken. Andere Teilnehmer können das Konzept übernehmen und ohne großen Aufwand auf eigene Anforderungen adaptieren. Somit kann der Use Case nicht nur europaweit eingesetzt werden, sondern bietet auch eine Möglichkeit zur Bewältigung der Herausforderungen des demographischen Wandels in Europa.
  • Gaia-X erlaubt es, die Smart Meter Daten historisch zu speichern und somit einen neuen Standard für zukünftige Speicherungen und Verarbeitungen von Smart Meter Daten zu schaffen.
  • Gaia-X bietet die Möglichkeit, Interaktionen und Dienste skalierbar und auf allen Ebenen der Wertschöpfungspyramide einzusetzen. Aus Gründen der Geheimhaltung oder Regulatorik müssen Daten und Dienste auch lokal („on premise“) oder „on device“ abrufbar sein.
  • Gaia-X bietet für den Betreiber der Smart Meter / KMUs / Stadtwerke den Mehrwert, den Ort der Datenspeicherung und -verarbeitung frei zu wählen.

Paten

  • Sebastian Schmidt – rku.it GmbH
  • Florian Klasen – rku.it GmbH
  • Timo Dell – rku.it GmbH
  • Martin Fabian – rku.it GmbH