Artikel - Digitalisierung

Innovationen ausreifen: Förderung von Projekten und Reallaboren

Einleitung

Die Bundesregierung untersucht, ob der Einsatz von Blockchain-Technologie zur Transparenz in Liefer- und Wertschöpfungsketten beitragen kann

Das Forschungsvorhaben „BIOÖKONOMIE 4.0“ zielte auf die Entwicklung einer konstruktiven gesellschaftlichen Debatte zur zukünftigen Gestaltung der Bioökonomie ab. Am Beispiel der Digitalisierung in der holzbasierten Bioökonomie werden innovative Partizipationsformate erprobt. Basierend auf der Blockchain-Technologie wird der Wald als eine Einheit bestehend aus Bäumen, in Form von „Smart Contracts", verstanden. Ein Algorithmus entscheidet über die Forstbewirtschaftung und -verwaltung. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Bundesregierung fördert die Erforschung und Entwicklung von effektiven Governance-Strukturen zur Anwendung von Blockchain-Technologien in der Logistik-Industrie

Im Rahmen des Programms „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ mit der laufenden Fördermaßnahme „Dienstleistungsinnovationen durch Digitalisierung“ wird die Erforschung und Entwicklung von effektiven Governance-Strukturen gefördert. Insbesondere kommen die Blockchain-Anwendungen im Zusammenhang mit Prozessabläufen und Smart-Contract-Ansätzen zum praktischen Einsatz unter anderem in der Seefahrtlogistik (Projekt „Sofia“).

Auf Basis der Erkenntnisse des Grundgutachtens „Chancen und Herausforderungen von DLT (Blockchain) in Mobilität und Logistik“ unterstützt die Bundesregierung die zunehmend lückenlose digitale Abbildung der Warenströme und Frachtpapiere. Ferner fördert die Bundesregierung das Verbundprojekt „Blockchain-basiertes Verwaltungs-Framework für transparente, effiziente und vertrauenswürdige Wertschöpfungsketten von unregulierten Produkten“. Es wird ein Blockchain-basiertes Supply-Chain-Transparenz- und Qualitätssicherungssystem entwickelt, um den Prozessstatus, den Standort und den Zustand von Produkten lückenlos zu überwachen und auch nachzuweisen.

Das Verbundprojekt „Risikovermeidung in temperaturgeführten Lieferketten durch Blockchain-Technologie“ wird einen Supply Chain Risk Management-Ansatz entwickeln, der eine Blockchain verwendet, um das proaktive Management von Risiken in temperaturgeführter Logistik zu verbessern.

Das Verbundprojekt „Blockchain-basierte dezentrale Energiehandelsplattform“ entwickelt einen Ansatz für eine Blockchain-unterstützte Energie-Marktplattform. Die Förderbekanntmachung finden Sie hier.

Im Rahmen des Innovationsprogramms Logistik 2030 wird das Projekt „Silicon Economy“ des Fraunhofer IML gefördert; hier werden innovative Technologien im Verbund betrachtet.

Die Innovationsinitiative mFUND unterstützt mehrere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu Blockchainanwendungen für die Mobilität 4.0:

  • Im Projekt OMOS wurde eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzung eines dezentralen Mobilitätssystems auf Blockchain-Basis als digitale Grundlage für nahtlose Mobilitätsdienstleistungen ("Seamless Mobility as a Service") durchgeführt. Das Projekt wurde im Jahr 2019 erfolgreich abgeschlossen.
  • Das bis zum Jahr 2019 umgesetzte Vorhaben BürgerIdentität untersuchte Optionen für eine mobile selbstverwaltete Bürgeridentität auf Basis einer Blockchainanwendung.
  • „RailChain“ setzt Blockchain-Technologien im Schienenverkehr ein, um Daten rechtssicher aufzuzeichnen, Dateninhalte zu standardisieren und für Analyse und Prognose zu nutzen.
  • Das Projekt LandLeuchten umfasst die Entwicklung, Umsetzung und Erprobung verteilter Systeme und Blockchain-basierter Dienste in Verbindung mit autonomen, elektrifizierten Fahrzeugen für eine verbesserte Mobilität im ländlichen Raum.
  • Im Projekt SINLOG werden Standardisierungsbedarfe und Data Governance-Modelle zur Integration der Binnenschifffahrt in die intermodale Transportlogistik mit Straße und Schiene unter Einsatz der Blockchain-Technologie erforscht.

Weiterführende Informationen zu den mFUND-Projekten sind hier abrufbar.

Die Bundesregierung wird Blockchain-Anwendungen entwickeln und fördern, die zum Verbraucherschutz beitragen

Die Bundesregierung sieht ebenfalls die Potenziale der Blockchain-Technologie im Bereich Verbraucherschutz. Aufgrund der Transparenz kann nachvollzogen werden, ob gesetzliche Bestimmungen (beispielsweise an die Transportbedingungen von Produkten) eingehalten wurden. Aufgrund der Dezentralität können die Nutzer unabhängiger von zentralen Plattformen werden, was die Nutzersouveränität stärken kann. Andererseits wird der Verbraucherschutz durch Anwendungen auf Basis der Blockchain-Technologie herausgefordert (beispielsweise: Verkauf von Token, Durchsetzung von Rechten ohne zentrale Instanz, Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung). Es ist Ziel der Bundesregierung, dass auch Blockchain-basierte Verfahren zur Umsetzung und Sicherstellung gesetzlich garantierter Verbraucherrechte beitragen sollen. Zur Erreichung dieses Ziels wird die Bundesregierung Blockchain-Anwendungen entwickeln und fördern, die zum Verbraucherschutz zum Beispiel in der Lebensmittelkette beitragen.

Die Bundesregierung fördert die Erprobung Blockchain-basierter Verifikation von Hochschulbildungszertifikaten

Die Bundesregierung wird im Rahmen ihrer Initiative „Sichere digitale Bildungsräume“ gemeinsam mit den Ländern und den Dachorganisationen der Kammern den Einsatz von Blockchain-Lösungen zur Verifikation von Kompetenznachweisen (Zeugnisse, ECTS) zunächst in den Kontexten internationale Studierendenmobilität und berufliche Abschluss- und Weiterbildungszeugnisse prüfen und gegebenenfalls zu fördern.

Außerdem hat die EU-Kommission zum 1. Juli 2020 das neue EUROPASS-Portal veröffentlicht. Ein erster Prototyp einer integrierten Infrastruktur zur Ausstellung, Speicherung, Verifizierung und zum Austausch digitaler Referenzen (EDCI-Issuer) wurde nach Erprobung unter Beteiligung von Deutschland im Mai 2020 in englischsprachiger Version zur weiteren Testung im geschlossenen Raum freigeschaltet.

Verwandte Themen