Unter Konjunktur versteht man Schwankungen bzw. Fluktuationen im Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung. Diese Konjunkturschwankungen lassen sich besonders gut erkennen, wenn man die Veränderungen des Bruttoinlandsproduktes (BIP) betrachtet. Das BIP ist zwar der Wichtigste, aber nur ein Indikator von vielen für die konjunkturelle Situation einer Volkswirtschaft. Die Auf- und Abwärtsbewegungen des BIP sind mal mehr und mal weniger rhythmisch. Aufschwünge, also Phasen mit ansteigenden Wachstumsraten und Abschwünge, Phasen mit abnehmenden Wachstumsraten, folgen einander. Diese Phasen können unterschiedlich lang andauern. Abschwünge können in eine Rezession münden, die oft als Phase negativer Wachstumsraten über eine Dauer von mindestens zwei Quartalen definiert wird. Häufig werden Konjunkturzyklen auch in vier Phasen eingeteilt - die Aufschwungphasen (Expansion), die Phase der Hochkonjunktur (Boom), die Abschwungphase (Rezession) und das Konjunkturtief (Depression).

Als Ursachen für die Schwankungen der konjunkturellen Entwicklung kommen sowohl endogene als auch exogene Faktoren in Betracht. Neben vorübergehenden Ungleichgewichten auf Güter und Faktormärkten, wie z. B. Überinvestitionen in Boomzeiten, können die Schwankungen durch ökonomische Schocks wie plötzliche Ölpreissteigerungen oder Wechselkursveränderungen, aber auch durch politische Ereignisse wie z. B. "Wahlgeschenke" oder im Extremfall auch militärische Auseinandersetzungen ausgelöst werden. Zu berücksichtigen ist ferner, dass die verschiedenen Volkswirtschaften der Welt auf vielfache Weise wirtschaftlich miteinander verflochten sind und sich in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung gegenseitig beeinflussen.