Segelbote auf dem Meer symbolisieren Wassertourismus

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In einigen Regionen Deutschlands ziehen besonders die Wasserlandschaften zahlreiche Touristen in ihren Bann, dort sind Wassertourismus und Wassersport tragende Säulen der wirtschaftlichen Entwicklung, die Einkommen und Beschäftigung sichern.

Der Wassertourismus auf den Bundeswasserstraßen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Der aus touristischer Nachfrage hierdurch bundesweit generierte Bruttoumsatz wird auf mehr als 4,2 Milliarden Euro pro Jahr beziffert, mit Einkommenseffekten von über 1 Milliarde Euro.

Markt für wassertouristische Angebote weiter professionalisieren

Um den Markt für wassertouristische Angebote weiter zu professionalisieren und insbesondere gegenüber den europäischen Wettbewerbern noch attraktiver und bekannter zu machen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bereits 2011/2012 das Projekt "Marketinginitiative Wassertourismus" gefördert. Dabei wurden ein einheitliches Dachsiegel für geprüfte Produkt- und Servicequalität entwickelt.

Die Planung von Freizeit und Urlaub auf dem Wasser wird dank des mehrsprachigen Internetportals www.wasser-und-urlaub.de erheblich erleichtert. Auf dem Portal ist ein Törnplaner integriert, der über die verschiedenen Regionen und Wassersportreviere informiert und mögliche Aktivitäten aufzeigt.

Tipps für Unternehmen, Kommunen und Vereine

Im Zuge des Projekts wurde außerdem der Leitfaden "Wassertourismus in Deutschland" entwickelt, der sich an wassertouristische Unternehmen, Kommunen und Vereine wendet. Er bietet wertvolle Tipps zur Gestaltung und Vermarktung von wassertouristischen Betrieben und Anlagen und gibt Anregungen für die Entwicklung von Tourismusregionen sowie dafür hilfreiche Kooperationen. Außerdem zeigt er die aktuellen Anforderungen an Qualitätsstandards, Umweltverträglichkeit und Barrierefreiheit auf.

Die Kurzstudie „Die wirtschaftlichen Potenziale des Wassertourismus in Deutschland“ zeigt wassertouristische Nutzungspotenziale auf

Die Studie soll dazu beitragen, die Potenziale des Wassertourismus möglichst weitgehend auszuschöpfen, damit Investitionen Früchte tragen und die Gastronomie floriert.

Im Rahmen des Dachprojekts "Die Destination als Bühne: Wie macht Kulturtourismus ländliche Räume erfolgreich?" hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als Sondermodul eine Studie zu den wirtschaftlichen Potenzialen des Wassertourismus in Deutschland in Auftrag gegeben. Die gewonnen Erkenntnisse zu spezifischen wassertouristischen Nutzungsmöglichkeiten, zur gegenwärtigen Nutzungsintensität, zu den Nutzungspotenzialen und zur (regional) wirtschaftlichen Bedeutung für die betrachteten Bundeswasserstraßen basieren auf der Auswertung zahlreicher Untersuchungen (Bund, Länder und Fachverbände) sowie Beratungen in einem Fachgremium.

Diese Erkenntnisse sollen helfen, sowohl bei der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes als auch bei der Bundesinitiative „Blaues Band Deutschland“ zur Renaturierung von Gewässern die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen.

Im Juli 2016 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sein „Wassertourismuskonzept“ vorgelegt, das im Zusammenhang mit der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes steht. Die Umsetzung der in diesem Konzept skizzierten Maßnahmen und Zielsetzungen zur Schaffung der organisatorischen Voraussetzungen ist angelaufen. Eine Konkretisierung der ersten Vorstellungen zur dafür erforderlichen personellen und finanziellen Ausstattung steht noch aus.