Normen und Standards machen Produkte und Dienstleistungen vergleichbar. Sie definieren Qualitätsmaßstäbe und helfen bei der Suche nach bedarfsgerechten Angeboten. Damit tragen Normen und Standards zu mehr Verlässlichkeit, Sicherheit und Qualität bei. Sie unterstützen die Unternehmen dabei, sich grenzüberschreitend im europäischen Binnenmarkt und international zu betätigen und neue Absatzmärkte zu erschließen. Gemeinsame Normen sorgen für den Abbau technischer Handelshemmnisse, unterstützen die Öffnung von Märkten und erhöhen damit die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.

Die Unternehmen entscheiden selbst, ob und wie sie diese Vorteile nutzen möchten. Denn Normen und Standards werden grundsätzlich von der Wirtschaft für die Wirtschaft entwickelt und die Anwendung von Normen und Standards ist grundsätzlich freiwillig. Doch für die Normung gilt das, was allgemein für unsere Wirtschaft gilt: In einem Binnenmarkt wie der Europäischen Union, in dem die Staaten wirtschaftlich immer enger zusammenwachsen, müssen die Unternehmen grenzüberschreitend denken. Dafür brauchen sie gemeinsame Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch ein kohärentes Normen- und Regelwerk.

Um den europäischen Binnenmarkt weiter zu auszubauen, ist die Normung und Standardi­sierung von Dienstleistungen ein Instrument. In der europäischen Dienstleistungsrichtlinie wird die Erarbeitung von europäischen Dienstleistungsstandards als freiwillige Maßnahme zur Qualitätssicherung der Unternehmen gefordert. 2011 wurde von der Europäischen Kommission die "Zwölf Hebel zur Förderung von Wachstum und Vertrauen - Gemeinsam für neues Wachstum" (PDF: 179 KB) verabschiedet. "Hebel Nummer 5: Dienstleistungen"bildete die Grundlage für die Überarbeitung des europäischen Normungssystems. Die europäische Normungsverordnung, welche im Januar 2013 in Kraft getreten ist, bildet den Rechtsrahmen für die EU-Kommission, Mandate für die Erarbeitung von Normen zu erteilen.

"Wer die Norm setzt, hat den Markt!"

Auch die Interessierten Kreise, also die Wirtschaft und andere Interessensgruppen, der anderen Mitgliedstaaten, initiieren vermehrt Normungsprojekte auf europäischer Ebene. Das Engagement der deutschen Wirtschaft, insbesondere der Dienstleistungswirtschaft, ist in der Normungsarbeit besonders gefragt. Denn "Wer die Norm setzt, hat den Markt".

In den Europäischen Normungsorganisationen CEN/CENELEC und ETSI sind die nationalen Normungsorganisationen vereint. Das Deutschen Institut für Normung (DIN) ist per Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland als die deutsche Normungsorganisation anerkannt. Es vertritt die deutschen Interessen in der europäischen Normungsarbeit und auf internationaler Ebene. Die Koordinierungsstelle Dienstleistungen (KDL) und der Normenausschuss Dienstleistungen (NADL) beim DIN sind die zuständigen Gremien für die Dienstleistungsnormung und -standardisierung sowie der richtige Ansprechpartner für die deutsche Dienstleistungswirtschaft bei Fragen und für weiterführende Informationen. Sie arbeiten eng mit den Partnern auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zusammen.

Über das DIN kann jedes deutsche Unternehmen den Vorschlag für ein Normungsvorhaben einbringen. Bei europäischen Normungsprojekten werden die Nationalen Normungsorganisationen aller Mitgliedstaaten - so auch das DIN - über das nationale Dele­gationsprinzip eingebunden. Die Arbeitsgremien des Normenausschuss Dienstleistungen (NADL) spiegeln die internationalen und europäischen Norm-Projekte auf nationaler Ebene. So ist sichergestellt, dass jede Interessengruppe in Deutschland über die Normungsaktivitäten, die sie betreffen könnten, informiert ist und sich einbringen kann.

Normung: Ebenen und Produkte
(PDF: 425 KB)

Normung: Ebenen und Produkte; Quelle: DIN e.V.

© DIN e.V.

Innerhalb der Bundesregierung ist das Bundeswirtschaftsministerium federführend für das Thema Normung und Standardisierung zuständig. Die Bundesregierung formuliert ihre normungspolitischen Ziele im normungspolitischen Konzept (PDF: 102,9 KB).