Die weitgehend mittelständisch geprägte deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie umfasst rund 400 Unternehmen und etwa 63.000 Beschäftigte. Die Unternehmen haben im Jahr 2020 einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro (2019: 11,1 Milliarden Euro) erarbeitet. Die Exportquote lag 2020 bei 76 Prozent (2019: 76 Prozent). Die wichtigsten ausländischen Absatzmärkte der deutschen Schiffbauzulieferindustrie sind das europäische Ausland (34,4 Prozent) gefolgt von China (18,2 Prozent) sowie Nordamerika (10,0 Prozent). An vierter Stelle der Empfängerländer steht Südkorea, welches 9,2 Prozent der Auftragseingänge aus dem Ausland bei deutschen Zulieferunternehmen platziert. In China und Südkorea wächst jedoch der Wettbewerbsdruck auf ausländische Zulieferer, da die Regierungen den Aufbau der jeweils eigenen Schiffbauzulieferindustrie zum strategischen industriepolitischen Ziel erhoben haben.

Die deutsche Schiffbauzulieferindustrie ist nicht nur an der Küste, sondern deutschlandweit vertreten. In Baden-Württemberg (26 Prozent) und Bayern (24 Prozent) werden zusammen 50 Prozent des Branchenumsatzes im Vergleich der Bundesländer erwirtschaftet, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (11 Prozent), Hamburg (10 Prozent) und Schleswig-Holstein (9 Prozent). Niedersachen und Bremen verzeichnen einen Anteil von jeweils 5 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern vereint 4 Prozent der Umsätze in den dort ansässigen Unternehmen.

Neben der Pflege der traditionellen Absatzmärkte setzt die deutsche Schiffbauzulieferindustrie verstärkt auf die Erschließung neuer Absatzmärkte, insbesondere in den aufstrebenden Schwellenländern.

Gleichzeitig konzentriert die Zulieferindustrie ihr Engagement stärker auf wachstumsstarke Marktsegmente wie Personen- und Fährschifffahrt, Militär- und Behördenschiffe sowie weitere Spezialschiffsmärkte.

Ziel der deutschen Zulieferindustrie bleibt es, den technologischen Vorsprung durch Aufwendungen für Forschung, Entwicklung und Innovation weiter zu erhöhen. Besonderes Marktpotenzial besteht in umweltfreundlichen Produkten und Technologien, die auch dazu beitragen können, Energie effizienter einzusetzen und Betriebskosten zu senken. Eine stark zunehmende Bedeutung gewinnen die Digitalisierung sowie die Veränderungen rund um "Industrie 4.0", die sich sowohl in zukünftigen Fertigungsmöglichkeiten auswirken, als auch neue maritime Geschäftsfelder eröffnen, die aber auch große Herausforderungen für die Branche mit sich bringen, zum Beispiel bei den Themen Datenmanagement und Datensicherheit.

Kennziffern der deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie 1)

20102011201220132014201520162017 2018 20192020

Umsatz

(Milliarden Euro)

11,111,511,611,711,911,711,110,610,711,110,5
Wachstum (Prozent)-6,73,51,01,01,72-5,3-4,41,13,9- 5,4
Beschäftigte 72.00070.00068.00068.00067.00067.00065.00063.50063.0064.50063.000

1) Quelle: Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Arbeitsgemeinschaft Marine Equipment and Systems